Saturday, January 27, 2007

Photobeschreibung




Zu den Fotos:

Hier seht ihr passend zu der Beschreibung meiner "Arbeit" die Fotos verschiedener Mädchen und ihrer Babies. Eines von Luci und eines mit "meinem Baby" Emmanuel und mir ist auch dabei :) Ich finde die Bilder spiegeln die Freude wirklich gut wieder, die wir hier jeden Tag haben und die die Mädchen ausstrahlen! Eines ist das Foto von Tata und ihrem 1h alten Baby (eine 60-Stunden Geburt!!!). Ansonsten die Mädels beim Kochen und Essen - das Leben halt ;) Viel Spaß beim Angucken!

Die Mädels, ihre Welt – meine „Arbeit“ / The girls, their world – my “work” here in Africa






Ich lebe hier ja in einer christlichen Gemeinschaft mit, und das ist super und gibt dem Tag Struktur (Gebetszeiten, Gottesdienst, …), aber in jedem Moment, egal ob im Gebet oder sonst irgendwo fällt es mir total schwer abzuschalten von der Welt um mich herum, weil unglaublich Eindrücke auf mich einprasseln. Es brennt mir deshalb dieses Mal echt unter den Nägeln, euch von dem zu erzählen, wofür diese Gemeinschaft eigentlich hier ist: Den „Mädels“ und ihren Babies! Es sind Mädchen im Alter zwischen 13 und 20 so in etwa. Sie wurden im wahrsten Sinne schwanger von der Straße aufgesammelt, das macht eine andere Hilfsorganisation, mit der kooperiert wird. Jedes der Mädchen hat ihre eigene Geschichte, aber alle haben sie gemeinsam, dass sie ungewollt schwanger sind und ein schweres Schicksal hinter (und vor) sich haben. Sie kommen hierher um kurz vor der Entbindung und einige Zeit danach (das variiert, im Schnitt sind sie noch 2 Monate danach hier) versorgt zu werden. Selber haben sie so ziemlich nichts. Die meisten sind hier nach Bamako in die Hauptstadt gekommen, weil sie aus ihrem Dorf herausgeschmissen wurden. Schwanger geworden „ohne Mann“, das wird in ihrer Kultur nicht toleriert. Also müssen sie fliehen, versuchen sich in der Hauptstadt durch man kann wirklich sagen „Sklavenjobs“ (z. B. Mädchen für alles in reichen (weißen!) Haushalten oder Prostitution) am Leben zu halten. Andere kommen aus der Stadt oder sind in die Stadt gegangen um ihre Aussteuer zu verdienen – denn in der Großstadt wartet ja bekanntlich der große Reichtum auf sie… Dann werden sie durch Prostitution oder Vergewaltigung schwanger. Einige merken es noch nicht einmal und werden von anderen darauf aufmerksam gemacht. Ins Dorf können sie prinzipiell schon zurück, ohne Kind, denn dort wartet ja ein Mann auf sie, an den sie verheiratet werden sollen! Das Kind wird dann verschwiegen und alles ist „heile Welt“!? Was aber passiert mit dem Kind: Wenn sie mit ihm zurückkehren kann es sein, dass die Mutter von der eigenen Familie ermordet wird. Sie befinden sich also eigentlich in einer ausweglosen Situation: Kind aussetzen oder sich gegen das Dorf und die Familie entscheiden? Mit all diesen ungeklärten Fragen und ihrer schlimmen Vergangenheit im Kopf kommen sie also verlassen oder verstoßen von ihrer Familie und in ziemlicher Armut, „unschuldig“ schwanger geworden hierher.

Hier erwartet sie immerhin für eine Zeit lang, nämlich die entscheidende Endphase der Schwangerschaft und die ersten Monate mit dem Kind eine „behütete“ Umgebung, es wird ihnen ein Rahmen gegeben und eine Gemeinschaft! Dann haben sie erstmal ein Dach überm Kopf und bekommen natürlich Essen und was man sonst so an materiellen Dingen braucht, z.B. Kleidung für die Babies und auch Medikamente (allerdings eine sehr afrikanische medizinische Versorgung) und einen Alphabetisierungskurs.

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Einschub Dank
An dieser Stelle möchte ich unbedingt ein riesiges Dankeschön loswerden, an alle diejenigen, die dazu beigetragen haben, dass ich mit zwei übergewichtigen Riesenkoffern, plus einem kleinen Koffer als Handgepäck, alles vollgepackt mit Sachen, die hier dringend benötigt werden, und nicht zuletzt auch noch mit über 2000 Euro Spenden (!!!) hierher fahren konnte! Das war und ist einfach unglaublich! Ihr hättet die Gesichter sehen müssen! Wenn ihr hier wärt, würdet ihr verstehen, wovon ich rede! Es wird schlichtweg ziemlich alles benötigt! Danke, danke, danke! Alles war hilfreich: (1) Die vielen Babyklamotten, da die Mädels mit Baby im Bauch hier ankommen und wenn es rausschlüpft muss es ja schließlich was zum Anziehen kriegen ;) (2) dann die vielen Medikamente, denn fast alle, die herkommen haben Infektionen, es gibt kaum ein Mädchen, dem nicht bei der Vorsorge noch irgendein Medikament verschrieben wird – aber das ist natürlich auch teuer; (3) die Spenden: Ich werde euch natürlich im Einzelnen sagen, wofür sie gebraucht werden/wurden, aber schon jetzt kann ich sagen, dass tausend Dinge anfallen, z.B. ist die Milch für die zwei Säuglinge, die Flaschennahrung kriegen ausgegangen, und wir müssen unbedingt neue kaufen, die medizinische Versorgung im Krankenhaus bei der Geburt können nicht die Mädchen bezahlen, ihre Vorsorgeuntersuchungen, die Impfungen der Babies, ihr Essen, und und und!!! [Als Anmerkung: Die Gemeinschaft lebt ausschließlich von Spendengeldern.]
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Neben der absolut wichtigen materiellen und medizinischen Versorgung steht – vielleicht fast noch wichtiger – die menschliche: Hier treffen die Mädchen auf Menschen, die ihnen mit Liebe begegnen, die einfach „da“ sind, die ihnen zeigen, wie sie mit ihren Babies richtig umgehen, die sich für sie interessieren, sie nicht als Sklaven abtun und missachten, sondern ihnen helfen wollen, eine gute Lösung für die Zukunft zu finden…

Und das alles zusammen ist es, was ich als den wichtigsten Teil meiner Arbeit (wenn man es überhaupt so nennen kann, denn es handelt sich nicht ausschließlich um Arbeit im „europäischen Sinne“) bezeichnen würde. Für die Mädchen da sein! Das bedeutet zunächst einmal, sie kennen lernen, sich in ihre Welt hineindenken, Zeit mit ihnen verbringen, sich immer nach und nach ein paar mehr Brocken Bambara anzueignen um sich ein bisschen zu verständigen… Letzteres ist übrigens ein riesiger Spaßfaktor hier, also der Versuch zu kommunizieren, ihnen irgendwas nachzuplappern. Oft lachen wir dann alle drauflos, vielleicht weil die Aussprache nicht richtig war oder man wieder einen Teil des Satzes vergessen/verschluckt hat (wir lernen ja nur vom Hören, schreiben können sie nicht) – und da fängt die Gemeinschaft an. Und dann auch: Sich beim Essen mal zu ihnen setzen, sie beobachten und unterstützen bei der Pflege der Babies, ihnen auch mal eines abnehmen, wenn sie total K.O. sind. Das sind natürlich keine klar definierten Aufgaben, aber sie sind in meinen Augen sehr schön und wichtig.

Daneben gibt es dann auch Aufgaben, die ich täglich erledige und klarer beschreiben kann. Da zwei der sechzehn Mütter hier Aids haben, können sie ihre Kinder nicht stillen (zur Info: Die Kinder sind nicht automatisch auch infiziert, mir wurde gesagt, das lässt sich endgültig erst mit 18 Monaten sagen, aber sie dürfen auf jeden Fall nicht gestillt werden). Also bereite ich für ihre zwei Babies die Milch vor und verteile sie über den Tag. Am meisten beschäftigt mich allerdings unser kleiner Emmanuel. Er hat seine Mama direkt nach der Geburt verloren; mittlerweile ist geklärt, dass er (Gott sei Dank!) zum Vater gehen kann – eine Ausnahme!!! Aber er soll die ersten Monate hier verpflegt werden. Das bedeutet, wickeln, waschen, füttern, … Was ein Baby eben braucht. Ich mache es nicht alleine, Luci und ich kümmern uns gemeinsam um Babies und Mütter, aber meistens übernehme ich tendenziell die Babies und sie die Mütter – also das Verteilen der Medikamente zum Beispiel ;) Nachts hat Emmanuel aber eine andere Ersatzmami (Jacqueline). Wir hatten ihn jetzt auch schon mal zwei Nächte, denn sie wollte gerne mal durchschlafen können. Das war total schön! Nachts ein Neugeborenes im Bett zu haben, ui, da schmilzt man (Miriam :) hinweg! Naja, und wenn er nachts bei Jacqueline ist, dann bedeutet das, dass ich ihm jeden Abend eine kleine Tasche packe, mit Windeln und Wechselklamotten und Fläschchen und so weiter, damit er nachts dann alles hat :)

Die von euch, die mich etwas besser kennen, können sich nach dieser Beschreibung schon denken, dass mir keine bessere Aufgabe hätte zugeteilt werden können!!! Ich bin soooo unglaublich dankbar! Ich liebe Babies und es ist himmlisch, sich um sie zu kümmern, gleichzeitig lerne ich die Kultur der Mädchen und ihre Lebensgeschichten kennen! Das ist so spannend und macht super-viel Spaß!!!

Nun möchte ich gerne – für die, die genug Zeit zum Lesen haben – ein paar Situationen und Lebensgeschichten einzelner Mädchen herausgreifen, damit ihr euch etwas besser in sie hineinversetzten könnt und seht, was ich so mit ihnen erlebe.

Fatumata: Ein Mädchen, ich glaube etwa 15 Jahre alt – sie hat das Haus am Donnerstag verlassen. Zusammen mit ihrem Baby! Ich habe sie also nur noch kurz kennen gelernt. Ich fand es schrecklich, dass sie gegangen ist. Das Kind war noch total dünn und sah sehr zerbrechlich aus. Sie hat jedoch immer wieder darauf bestanden, dass sie wieder arbeiten gehen möchte (als Hausmädchen/-sklavin), mit Neugeborenem auf dem Rücken. Man kann sie nicht zwingen hier zu bleiben. Sie schuftet von jetzt an also von morgens bis abends in einem „reichen“ Haushalt. Wenn die Mädels gesund sind, ist es kein Problem für sie, (eine solche!) Arbeit zu finden. Sie werden dann von der Gemeinschaft zu einer Vermittlungsstelle gebracht, dort stehen sie – wie zum Verkauf – aufgereiht und die Reichen kommen und suchen sich ein Dienstmädchen aus – wirklich so ist es, leider, wie auf einem Menschenmarkt! Ist das nicht schrecklich!? Auf der anderen Seite hat sie so eine Zukunft mit ein bisschen Geld und sie hat sich immerhin für ihr Kind entschieden. Letzteres geschieht in 90% der Fälle all der Mädchen, die hier zur Gemeinschaft kommen!!!

Aischa: Sie hat einen Hass auf ihr Kind, das ist zumindest mein Gefühl, sie kann es nicht richtig annehmen – wahrscheinlich weil es für sie schuld an der ausweglosen Situation ist. Immer wieder finden wir ihr Baby nackt auf dem Bett liegend, ohne Windel, auf einem schon durchgenässten Tuch, weder gebadet noch sonst irgendwie versorgt! Statt sich drum zu kümmern, schnallt sie es sich noch am ehesten auf den Rücken. Oft muss man leider richtig streng mit ihr sein, damit sie es richtig versorgt. Auf der anderen Seite ist sie selber eigentlich auch noch ein Kind! Kann man sie überhaupt beschuldigen? Natürlich nicht. Und selber wurde sie auch nie besser behandelt, woher soll sie also wissen, dass man ein Kind liebevoll behandelt. Wenn ihr Kind schreit, schlägt sie es, damit es aufhört zu weinen – wie oft können wir ihr sagen, dass das keine hilfreiche Methode ist um das Kind zur Ruhe zu bringen. Sie hat es echt schwer. Ich mag sie sehr, sie ist meistens fröhlich, geht auf einen zu, braucht eigentlich selber Fürsorge… Was soll man dazu sagen!? Da fehlen mir die Worte.

Auwa: Sie ist eines der beiden Mädchen, die Aids haben! Wahrscheinlich hat sie sich dadurch infiziert, dass sie sich prostituiert hat, so wie es die meisten hier schon getan haben (eine Nacht entspricht etwa einem Monatsgehalt als „Dienstmagd“). Es ist furchtbar; sie ist mir von Anfang an, als eine sehr aufgeschlossene, fröhliche, motivierte, hilfsbereite Persönlichkeit aufgefallen. Wenn eines der Mädchen zur Entbindung muss, erklärt sie sich sofort bereit, mit zu fahren, ihre Anwesenheit macht echt im positiven Sinne einen Unterschied; wenn Emmanuel versorgt werden muss, während wir gerade irgendwas anderes haben, sie ist sofort zur Stelle. Sie wäscht meistens alle seine dreckigen Klamotten mit; im Alphabetisierungskurs geht sie allen voran und ist sehr motiviert und eifrig. Aber tief in ihr ist sie verzweifelt, denn sie kriegt keine Arbeit mehr und weiß nicht, was aus ihr werden soll! Jetzt geht es ihr gesundheitlich ja noch super, sie ist fit, und ihr Kind ist schon alt genug, so dass sie eigentlich wieder arbeiten könnte – aber sie hat keine Chance, keiner will sie mit Aids. Offensichtlich zeigen tut sie es allerdings sehr selten, dass sie diese Ungewissheit belastet, meistens ist sie einfach fröhlich! Aber was wird aus ihr? Keiner weiß es! Im Hier und Jetzt haben wir wirklich unglaublich viel Spaß miteinander. Das verdeutlich wieder die im Alltag eingebundenen Gegensätze, mit denen man hier ständig konfrontiert wird!

Tata: In diesem Moment, wo ich schreibe, quält Tata sich immer noch mit Wehen im „Centre médical“ (ein richtiges Krankenhaus ist das nicht, da würden sie nur bei schwierigen Fällen hingehen). Schon gestern Abend sind wir dorthin gefahren. Die ganze letzte Nacht, haben Lucia, Auwa, Tata und ich dort auf einer ungemütlichen Bank verbracht. Tata selber konnte gar nicht schlafen, wir vielleicht ein oder zwei Stunden. Jetzt ist es schon wieder Abend, und es geht nicht voran, trotz vieler Medikamente öffnet sich der Muttermund nicht, und man weiß nicht, ob sie heute Nacht eventuell einen Kaiserschnitt machen werden. Sie hat keine Kraft mehr und u.U. auch schon das Fruchtwasser verloren – da sind sich die Hebammen nicht ganz einig, Afrika halt! ;) Für mich war die Nacht eigentlich spannend, und jetzt tagsüber ist auch jemand anderes hingegangen – aber für Tata ist es natürlich eine Qual. Das, was ich dort gesehen habe, ist in europäischen Verhältnissen gesprochen wirklich ein „Zustand“. Es gibt EINEN Kreissaal, für alle Frauen gemeinsam, die eben gerade entbinden. Männer oder sonstige Begleiter dürfen da nicht mit rein. Der Warteraum (wo auch wir drei anderen waren) ist direkt neben dem Kreissaal, so dass man jedes Stöhnen mitverfolgen kann. Jeder muss seine Medikamente, Spritzen, selbst Desinfektionsmittel, Handschuhe, eine Plane zum Unterlegen und Geld für die Entsorgung der Plazenta selber mitbringen und sobald eine Hebamme herauskommt, muss man ihnen reinreichen, was gerade benötigt wird. Tata ist einmal rein, der Muttermund war noch zu wenig geöffnet, so dass sie zurück zu uns in den Warteraum geschickt wurde. Dann saß/stand/ging sie dann 4-5 Stunden und in dieser Zeit herrschte völlige Ungewissheit, keine Hebamme oder kein Arzt ist für sie aufgetaucht. Sie hat mit uns gewartet und gewartet, bis auf Aufforderung von Lucia dann mal nach Stunden wieder jemand kurz geguckt hat, ob sich ihr Zustand verändert hat!!! Kein Witz! Ja, da sind Entbindungen in Deutschland doch etwas anders gestaltet… Ja und morgen haben wir dann wohl hoffentlich einen Zuwachs hier im Haus :)

Habi: Nicht alle quälen sich so lange wie Tata im Centre médical. Zu Habi erzähle ich nicht viel. Aber sie war diejenige, die letzte Woche hier in der Gemeinschaft alle in Aufregung versetzt hat. Denn sie hat in der Nähe vom Auto – als sie gerade hinlaufen wollte, um mit Lucia ins Centre médical loszufahren – im „afrikanischen Staub“, auf dem Boden in Windeseile entbunden (alles nur eine Frage von Minuten!). So mussten die daneben stehenden dann spontan Geburtshelfer spielen, schnell die Nabelschnur durchschneiden und haben sie dann mitsamt Kind ins Auto gepackt und sind losgefahren – eben mit Kind auf dem Schoß statt im Bauch ;) Nach zwei Stunden waren sie dann wieder da… Und so wie fast alle anderen auch, hat Habi noch kurz vorher am selben Tag Wäsche gewaschen, auf dem Markt eingekauft und ist ihren ganz normalen Alltagstätigkeiten nachgegangen – vermutlich hatte sie da also schon starke Wehen. Auch noch am gleichen Tag nach der Geburt ist sie wieder herumgelaufen und hat relativ normal alles erledigt. Nicht, dass Geburten in Afrika nicht schmerzvoll wären (erstrecht: fast alle Frauen sind beschnitten!), aber Frauen sind hier dazu erzogen, Leid zu ertragen, sich nichts anmerken zu lassen… Das ist schrecklich! Es ist ihnen von Kind an nicht gestattet, sich wegen irgendwas zu beschweren. Viele der Mädels haben auch Scheideninfektionen und diverse andere Krankheiten, aber über Schmerzen wird so gut wie nie geredet und es beschwert sich keiner; niemand verzieht das Gesicht!

Im Moment die letzte noch Schwangere im Haus: Sanata: Sie ist glaube ich die Älteste, sie ist 20 und erst letzte Woche schwanger zu uns gekommen. Sie ist schon eher eine junge Dame, und das war wahrscheinlich auch der Auslöser für ein Gespräch, was zustande kam, als Luci und ich mit ihr ins Centre médical zur Vorsorgeuntersuchung/Impfung/Aidstest gefahren sind. Es fing damit an, dass wir erklären mussten, warum wir – als Weiße – mit solchen „kleinen“ Mädels in ein Centre médical kämen um uns um sie (die Schwarzen, „wertlosen“) zu kümmern. Wir (vielmehr hat das Luci übernommen!) mussten uns daraufhin richtig gegenüber einer Krankenschwester verteidigen, warum wir uns um „diese“ Mädchen überhaupt kümmern. Denn, ihrer Meinung nach darf man sich um schwanger gewordene Dienstmädchen einen Dreck scheren. Wenn es nach ihr und leider auch dem größten Teil der Bevölkerung ginge, dann müssten sie, wortwörtlich hat sie das so gesagt, leiden, damit so etwas nicht wieder vorkommt. Sie müssten dafür bestraft werden und dürften nicht (in dem Fall ging es hauptsächlich um: medizinisch) versorgt werden. Diese von dieser Frau ausgedrückte Meinung ist wirklich nicht selten. Die kleinen Dienstmädchen sind nichts wert und folglich verdienen sie auch keine menschliche Behandlung. Ist das nicht furchtbar? Dieses Gespräch ging Luci und mir gar nicht mehr aus dem Kopf, weil es die Rolle der Frau bzw. auch der Armen echt widerspiegelt. Gleichzeitig macht es auch deutlich, dass man wenn man hier etwas ändern will, eigentlich gar nicht weiß, wo man anfangen muss. In den Köpfen der Leute ist überhaupt kein Bewusstsein dafür da, dass die Mädchen nicht die eigentliche Ursache dieses Zustandes sind. Für die meisten, ist die Schwangerschaft klar die Schuld der Mädchen. Dass dahinter eigentlich ein Mann stand, der meinte, frei über eine Frau verfügen zu können, und dass dahinter noch weit kompliziertere tief verwurzelte Traditionen und Kulturen stehen, dass wird überhaupt nicht wahrgenommen. Man kann sich das nicht vorstellen, aber es ist wirklich so! In der Gesellschaft herrscht die Meinung, dass die Mädchen schuld sind und damit basta, ihnen sollte nicht geholfen werden, sie müssen dafür leiden!

Ihr seht, ich erlebe sehr interessante aber auch schockierende Dinge: Ein Gespräch, in dem man sich verteidigen muss dafür, dass man Menschen als Menschen behandelt, und eine schlaflose Nacht neben kreischenden Frauen ;-P Aber die meiste Zeit verläuft es hier eher ruhig und neben all den bedrückenden Dingen, die im Hinterkopf natürlich viel meine Gedanken einnehmen und meiner Meinung nach auch nicht verdrängt werden sollten, möchte ich jetzt zum Schluss dieses Newsletters wirklich noch einmal hervorheben, dass der Alltag mit den Mädchen hauptsächlich und zuallererst Spaß macht – für beide Seiten! Die meiste Zeit sind die Mädchen am Lachen, wir freuen uns immer sehr, uns zu sehen, und die Atmosphäre ist total klasse! Sie sind fröhlich und gut gelaunt und wir haben viel Spaß miteinander. Diese positive Einstellung zu jedem Tag ist glaube ich echt typisch afrikanisch und da könnten wir Europäer uns noch eine Scheibe abschneiden! Die wenigste Zeit machen sie sich Sorgen um die Zukunft - zunächst einmal leben sie im Hier und Jetzt, und da gibt es jeden Tag Grund zur Freude!

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I am living in a Christian community here in Mali, and that’s really great and imposes a good structure on every single day (prayer times, mass, …). But (besides university stuff that has nothing to do with Africa) I am thinking a lot about the world around me, because many many impressions “flow” on me. This is why I would like to tell you a little more about why the Christian community is here at all: About the “girls” and their babies! They are girls between 13 and 20 years. They were “collected” pregnant from the street, this is not done by us but by another organization with which we are cooperating. Every single one of the girls has her own story, but they all have in common that they unwillingly became pregnant and that they have already gone through very hard times. They come here to be taken care of shortly before the accouchment and also some time afterwards (it varies, on the average 2 months after having gave birth to their child). They have little or nothing! Most of them came to Bamako, the capital of Mali, because they had been thrown out of their village. Why? Because they have become pregnant “without husband”, this is not tolerated in this culture. They have to escape, and once arrived in the capital, they try to stay alive by doing all kinds of – you can really say – “slave jobs” (e.g. cleaning/cooking/… in rich households (often white!) or prostitution). Others have lived in town before or they come to the capital to gain money for the dowry – obviously they believe that the richness is waiting for them here in town… And then they become pregnant by prostituting themselves or often because they are abused. Some of them don’t even notice… And then they cannot go back to their village – well, in principle they can: without child! A husband is most of the time already waiting for them (they have no right to decide whom to marry!). In case they go back, noone will ever talk about the baby – it will be concealed and everyone will pretend that nothing had happened. But what happens with the baby? Well, if they take it with them, either the girl or the baby will be killed by their own family! You see, they are in a situation without way out: abandon their child or stay away from their village and family? With all these unanswered questions and their very hard experiences they come here, in poverty, abandoned from their family, and you can even say “innocently” pregnant.

Here, they are finally offered a “sheltered (?)” environment, a framework and a community – at least for a certain amount of time, the final period of their pregnancy and the first months with their child. They have a place to stay, to eat, to sleep and of course, they get material things they need, as for example clothes for the babies or medicaments – also class of alphabetisation.

Beside the material and medical things, they get – probably even more importantly – a human “treatment”: They get in touch with people that give them love and that are simply there for them, that show them, how to treat their babies, that are interested in them, do not treat them as slaves or disregard them, but instead help them to find a good solution for their future life…

This, taken altogether, is what I would consider as the most important aspect of my “work” here (you cannot really call it work, it’s not a kind of “work” in the North American or European way of thinking): To be there for the girls! To get to know them, to become acquainted with their world, their traditions, to spend time with them, to learn a few words in Bambara to be able to talk at least a little bit to them… (Trying to communicate is always a lot of fun; this is also where the “community” starts!) And furthermore: Sit together with them when they are eating, observe them, show an interest in them, help them to take care of their children, also take the babies from time to time when they are really tired and so on… All of this is not a well-defined work but I still like my tasks very much and consider them as important.

Besides the previously described tasks / activities, I have a few things to do every day. Two of the, at the moment sixteen girls are HIV positive and they cannot breastfeed their babies (they’re not automatically affected but they cannot eat the breast milk). Therefore, I prepare milk for their two babies and I distribute it throughout the day. And then, which takes most of the time, I take care of our little Emmanuel. He has lost his mother directly after birth; after a few weeks here, he will be able to join the family of his father (thanks be to God!) – That’s really an exceptional case!!! I am changing his diaper, washing him, feeding him, … Simply everything a baby needs! :) I don’t do that alone, Luci and me are taking care of mothers and babies together, but most of the time she is doing the mothers (distributing medicaments and so on) and me the babies.

I have really been assigned the tasks that best fit my interests; I couldn’t imagine a more fulfilling work! I’m really thankful for that. I love babies and it’s so great to take care of them – and at the same time, I get insight into the culture, the stories of the girls, and so on. That is really exciting!!!

Now, I would like to describe the situations and “life stories” of a few of the girls. Then, you can maybe better imagine what I experience here in Mali.

Fatumata: This is a girl at the age of 15 years – last Thursday, she left the community: Together with her baby! I got to know her slightly. But it was terrible for me when she left. The baby was still really tiny and thin. But she insisted that she wants to go to work (as a nanny which is kind of a slave job!); she will work with the baby on her back! Of course, we cannot force her to stay here. Thus, from now on, she will graft in a rich household from the morning until the evening. In case the girls are healthy, it is very straightforward for them to find a job (like this!). They are brought to an intermediate organization, where – aligned as if being offered for sell (?) – the rich people pass by and choose a maid – really, unfortunately, it resembles a market of humans (?). Isn’t that terrible!? But on the other side, this way, she has a future with a little money and at least she decided not to abandon her child. (This is a very positive result, achieved in 90% of the cases of the girls who come here.)

Aischa: She hates her child, this is at least my impression; she cannot accept it – probably because it is the one who caused the hopeless situation. All the time, we find her baby naked on her bad, without diaper, on a very wet tissue, not washed and not at all taken care of! Often, unfortunately, we have to be very strict with her… On the other side, she is actually a child herself! Can one accuse her? Of course not. And she was treated like that herself, where could she know from how to treat a child with love? When the baby is crying, she is hurting it, because she thinks then it will learn not to cry any more – we can say that this doesn’t help to calm a baby as often as we want. She has really hard times. I like her, most of the time she is very joyful and in fact, she want to be taken care of, that’s what she really needs… what can I say!? I don’t have the right words for that…

Auwa: She is one of the girls who have aids. Probably she was infected when prostituting herself, as most of the girls already did (one night corresponds to a monthly salary of a maid!). It is terrible! She caught my attention right from the beginning, because she is such an open, joyful, motivated and helpful/cooperative personality. Whenever one of the girls has to go to the accouchement , she is willing to accompany us/her; her presence makes a difference (in a positive way!); when Emmanuel has to be taken care of (and we are not right there), she is immediately there to help out! She is washing his clothes all the time, and in the course of alphabetisation, she is one of the most motivated and eager! But deep in her heart, she is really desperate, because she knows that she won’t find any work… She doesn’t know what to do! At the moment, her health is normal, she is feeling well. The baby is old enough such that she could theoretically go to work without any problem. But no one wants her with her disease; she has no chance to find a job! She is not often showing her anxiety and incertitude, most of the time she is really laughing! But what will happen to her? No one knows! The joy on the one side and the ignorance on the other are the contrats that I’m confronted with all the time!

You see, I am experiencing many very interesting but also shocking things… But besides all these quite depressing impressions, I really have to mention that most of all and first of all, the everyday life with the girls is fun – for both sides! Most of the time, the girls are laughing, we are always glad to see each other, the atmosphere is great! They are normally very satisfied and in a good mood and this positive attitude is in some way typically African, I think. They do not think about their future all the time but live “here and now” (Can you say that in English?). Thus, there is a lot to be thankful for and glad about every single day! :)

Wednesday, January 17, 2007

Zwischen zwei Welten – ein Spagat (oder auch: „Internetschwierigkeiten“) / Between two “worlds” – a split (or: “difficulties with the internet”)

Es kommt einem fast lächerlich vor, sich inmitten von einem wahnsinnigen Elend, was ich um mich herum wahrnehme und was sich insbesondere im Umgang mit den Mädchen zeigt, wegen eines (schlechten) Internetcafés zu ärgern. Aber ihr habt euch sicher schon gewundert, warum ich diesmal so lange gebraucht habe mich überhaupt das erste Mal zu melden…
Bis vor kurzem gab es hier noch ein sehr gutes und schnelles Internetcafé gleich um die Ecke… Das hat leider zu gemacht und jetzt gibt’s nur noch eins was echt unglaublich langsam ist. Die ganze Gemeinschaft und insbesondere Luci trauern dem anderen hinterher, denn dieses in dem ich hier sitze ist ein Zustand :)
Aber da fängt der Spagat an – was habe ich denn auch erwartet, wenn ich mich für zwei Monate auf „Armut“ einlassen will!? Natürlich, diesen Blogeintrag wollte ich wirklich gerne schon vor Tagen hochgeladen haben, aber was ist das für ein „Problem“ verglichen mit denen, mit denen die Mädchen zu kämpfen haben: Vergewaltigt, schwanger, ohne, dass sie wussten, wie so etwas passiert (kein Witz!), aus ihren Dörfern gejagt, völlig verlassen (wie gesagt, dazu später ein extra Blog/Email)! An diesem Beispiel wird glaube ich ganz gut deutlich, was für einen Spagat zwischen europäischer und afrikanischer Lebensweise ich gerade in den ersten Tagen hier mache. Es geht mir echt viel im Kopf herum!

Das Fazit für euch an dieser Stelle: Wundert euch bitte nicht, wenn ich mich nicht so oft melde / bzw. nicht so oft einen Eintrag auf meiner Seite mache, wie ihr es vielleicht erwartet und wie ich es mir auch wünschen würde. Und wundert euch auch nicht, wenn ich auf eure persönlichen Emails nicht antworte… Ich werde zwar alle paar Tage versuchen ins Internetcafé zu gehen, aber dort dauert das Lesen einer einzigen Mail Stunden und das Versenden…

Eventuell sind auf dieser Internetseite dann auch irgendwann mal Fotos zu finden, so ist es jedenfalls eigentlich geplant, aber wenn ein Foto eine Stunde oder länger zum Hochladen braucht, überlege ich mir das noch mal :) Bis jetzt sind da jedenfalls offensichtlich leider noch keine…

Auf jeden Fall werde ich versuchen euch ab und zu immer mal wieder in weiteren Blogs/Emails auf dem Laufenden zu halten. Ich will euch ja schließlich auch noch über die Gemeinschaft informieren, in der ich hier lebe und euch von meiner Arbeit erzählen, also meinem „Alltag“ und auch von den Mädels und ihren Babies. Und auch von dem lebendigen Glaube, der hier gelebt wird (wenn auch nur 1% Christen in der Bevölkerung!), von der „Freude im Leid“, die den Menschen ins Gesicht geschrieben steht, und überhaupt von den Lebenseinstellungen der Menschen hier. Denn das sind alles Dinge, die mich beschäftigen und faszinieren…

Macht euch um mich also bitte wirklich keine Sorgen, es geht mir sehr gut und ich bin hier super aufgehoben!

Ich grüße euch alle ganz herzlich aus dem aufregenden Mali,
Eure Miriam

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Confronted with a the huge misery that I’m perceiving around me, especially when taking care of the girls, it seems to be ridiculous to become angry because of a (really bad) internet café. But you might have wondered why it took me so long to send you the first message… The internet café is really slow and I do not often have the time to go there…
But this is where the “split” begins – what am I expecting when getting into and living in poverty for two months?
What is my email problem compared to the problems that the girls have to deal with: Abused, pregnant, without knowing how this happens (I’m not joking!), chased from their villages, completely abandoned (more on this will follow later). This huge gap between our European/North American world and the African living culture is something that often stands out to me in these first days.

As regards you, it also means that you might have to wait very long to get an answer to your emails. You might not even get one at all… It is really difficult to handle that here. It all takes really really long, I’m sorry!

Die ersten Eindrücke – die Ankunft / The very first impressions – the arrival







Zu den Photos:
Der Blick vom Haus auf die andere Seite - dort ist eine "Autowerkstatt".
Noch ein Blick aus dem Fenster in den Innenhof eines typischen Hauses.
Dromedare laufen einem auf dem Markt über den Weg *schmunzel*
Der Stadtbus = öffentliche Verkehrsmittel :)
So wild und begeistert sind Kinder, wenn sie eine "Weiße" = Touwabou sehen! (unten)


Es ist einfach unvorstellbar, sofort, gerade am Flughafen angekommen, aber auch schon im Flugzeug, bin ich umringt von Schwarzen, als Weiße bin ich nun die, die anders ist. Das erste Wort, was ich auf Bambara – einer der Eingeborenensprachen hier in Mali – lerne ist „Weiße“ – „Touwabou“. Man wird plötzlich zu der, die bedient werden „muss“, in den Augen der Schwarzen natürlich… Wie viele wollen meine Koffer für mich auf den Wagen legen, sie herumfahren, mich zum Auto begleiten…

Zunächst aber muss ich durch den Zoll. Da ich viele Medikamentenspenden von Doktoren bekommen habe, fallen meine Koffer bei der automatischen Kontrolle auf. In ein Seitenzimmer gebeten, öffnen die Zollbeamten also einen der beiden Koffer („zufällig“ habe ich ihnen den vor die Nase gelegt, in dem viel weniger Medikamente drin sind und diese auch nur ganz unten, hauptsächlich Babyklamotten oben drauf), ich erkläre natürlich ehrlich, was es mit alledem auf sich hat, sie sehen mir eigentlich sowieso schon an, dass ich nichts Böses im Schilde führe ;) und dann fragen sie, ob der andere Koffer genauso ist, ich nicke, und dann kriege ich meinen „Jetzt-darf-sie-durch-den-Zoll“ Schein und werde von Lucia (eine Deutsche von der charismatischen Erneuerung, die ich schon vorher kannte und die hier für ein Jahr ist) und Marie-Madeleine von der Gemeinschaft in der ich wohnen werde im Empfang genommen. Gerade noch mal gerettet aus den Armen der Massen von Schwarzen, die (sich nach Reichtum sehnend, denn damit werden Weiße nicht so zu Unrecht gleichgesetzt) mit Telefonkarten, Hotelangeboten, Taxen usw. auf mich warten ;) Angekommen in Bamako, der Hauptstadt von Mali!!! Spannendes Land – Leben – Menschen!!!

Und es geht weiter mit Eindrücken über Eindrücken: Die Straßen von und zum Flughafen sind die einzig guten sagt Luci – so findet man den Weg dorthin :) Wir fahren weiter, Blechhütten links und rechts, Menschen, die auf der Straße sitzen, Straßenverkehr à la „Hupen und einfach drauflos“, Esel, Mofas, per Hand gezogene Wagen, Kleinbusse mit 30 Mann an Bord, Fahrräder, auch Autos, links und rechts gelebte Gemeinschaft neben der Straße, Zusammensitzen, Lachen, trotz Armut – überall!

Wir biegen ab in einen Hof mit der Aufschrift: „Communauté catholique des Béatitudes“ (katholische Gemeinschaft der Seligpreisungen), ein (schwarzer) Wächter am Eingang – den hat hier jeder, der ein „richtiges“ Haus besitzt. Er kriegt etwa 10 bis 20 Euro im Monat…

Ich steige aus, die Gemeinschaft begrüßt mich afrikanisch-herzlich mit Liedern, auch auf Bambara, und natürlich mit Trommeln!  Klasse! Einige der Mädels (dazu später, das sind die, um die sich im Haus gekümmert wird…) sind extra noch mal aufgestanden, um mich zu begrüßen, ohne viele Worte (ich kann kein Bambara, sie kein Französisch), aber herzlich! Angekommen in der Gemeinschaft, meinem temporären zu Hause für zwei Monate!!! Auch spannend :)

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You can hardly imagine the situation: Just arrived, at the airport, but also already in the plane on my flight here, I’m in the midst of many black people, and from now on, I’m the one that is different. The first word that I learn in Bambara – one of the languages of the aborigines – is “white”, “Touwabou”. From one moment to another, I have become the one that has to be served, in the eyes of the black people, of course… Many of them want to carry my bags, drive them around with one of these airport “vehicles” (?) and accompany me to the car…

But first, I have to pass the duty / customs (?). As I have many medicaments in my luggage (gifts from doctors from Germany for the people here), my bags don’t pass the automated control. In a small room, custom officer open one of my two bags (luckily and not by coincidence the one containing less medicaments and more baby clothing). I explain why I am here, why I have these medicaments and so on, and I think they very well know that I have nothing bad in my mind ;) Then they ask if the other bags contains about the same, I nod, and thus I get the permission to pass the customs. Lucia, a German friend from the charismatic renewal who is here for one year, and Marie Madeleine, member of the catholic community in which I will live, welcome me. Uuf, saved from the crowd of black people that (longing for richness, and this is what white people are identified with – not so unjustifiedly!) try to sell me telephone cards, make hotel offers, want to be my taxi drivers and so on ;) Well: Arrived in Bamako, the capital of Mali!! Exciting country – lifes – people!!!

And it continues – more and more impressions: The roads from and to the airport are the only good ones, says Lucia – that’s how you can find the way there :) We drive on, barracks at the left and right, people sitting on the street, the traffic follows the principle “honk the horn and go”, asses, mopeds, “trolleys” that are pulled by hand, small busses with 30 people in it, bikes, also cars, on the left and right a vivid and living community, people that sit together, laughter – despite the poverty – everywhere!!

We turn right, enter a courtyard labeled „Communauté catholique des Béatitudes“ (catholic community of the beatitudes). A (black) guardian at the entry – everyone living in a „true“ house has one; he earns about 10 Dollars a month…

I get off the car; the community welcomes me very warmly in their African manner, with songs and drums, also in Bambara! Great!!! Some of the girls (I’ll write more about them later; they are the ones the community is taking care of) got up again just to welcome me, even if I arrived late in the night, a welcome without many words (I do not speak Bambara, they do not speak French), but a warm one! And thus: Arrived in the community, my temporary home for the next two months! Exciting :)

Saturday, January 13, 2007

Angekommen - Arrived




Zu den Bildern: Der Begrüßungs-Snack und Gesang mit allen Gemeinschaftsmitgliedern und unser Zimmer beim Auspacken :)


Liebe Leute!
Mir gehts super. Ich bin jetzt nur kurz im Internetcafe und will euch nur wissen lassen, dass es mir gut geht. Habe schon das erste Baby gebadet (Emmanuel, er hat seine Mutter ein paar Tage nach der Geburt verloren... - totaaal suess!!!). Die Luci kuemmert sich total lieb um mich (fuer die, die sie nicht kennen, eine andere Deutsche, die schon seit September hier ist, auch von der CE), sie zeigt mir alles und ich habs echt gut, so jemanden zu haben, der sich schon mit allem auskennt. Die ganze Gemeinschaft ist total nett, aber mit den Namen muss ich erstmal noch alles auf die Reihe kriegen ;) Das Franzoesisch verstehe ich mehr oder weniger, haben schon einen afrikanischen Akzent, aber ich werde mich reinhoeren. Heute frueh war um sechs Uhr Messe (wie jeden Tag) und ja, sonst habe ich Koffer ausgepackt und bin hierher gekommen um euch wissen zu lassen, dass ich angekommen bin. Als Mail werde ich das auch verschicken, aber ich muss alle Mailadressen vom meinem Labtop runterziehen, das heisst, die erste Mail kommt dann in ein paar Tagen! Ebenso wie Fotos und vielleicht ein etwas strukturierterer Bericht! Heute nur so viel: Es ist spannend, ich erlebe viel, sammle Eindruecke, heute Abend afrikanischer Lobpreis, viele Babies, es ist toll - Gott hat das gut eingefaedelt mich nach Afrika zu schicken...
Allerliebste Gruesse,
Eure Miriam

My dear friends!
This is just to let you know that I arrived safely here in Bamako, Mali. I am really doing great and the trip went well! Now, I do not have a lot of time to write a long blog, I am for the first time in this internetcafe and we well go home and have lunch soon. Luci is the girl from Germany who has been here since September and is showing everything to me (also the internetcafe :)) and I am really glad to have her here. I had a very warm welcome yesterday and today in the morning, I already went to mass and washed one of the little cute babies *smile* (Emmanuel, he lost his mother a few days after birth). The community and all the people here are really kind and I enjoy collecting many new impressions (?), experiences and so on... I will write more on my life here later... (also via email). Tonight, we will have africain worship!!!
I send my love to you, my dear friends and am glad that God sent me here!
Talk to you soon,
Miriam

Monday, January 1, 2007

Willkommen - Welcome


Herzlich willkommen auf meiner neuen Seite im Internet, auf der ihr immer gucken könnt, ob ich Neues aus Mali zu berichten habe, auf der ihr später dann auch Fotos und andere Dinge bewundern könnt...

Welcome to this blog about my life in Mali. On this website, I'll post photos and I'll tell a little bit about my life in general and about my stay in Mali in particular.