Sunday, April 15, 2007

Eingewöhnungsphase

(1)Formalia (Anrufe, Briefe,...)

Ich kenne es von mir selber, ständig bekommt man von Freunden neue Telefonnummern und Adressen in Massenemails zugeschickt, vergisst sie zu speichern und so weiter und so fort ;) Deswegen für alle die, die mich hier sowieso nicht anrufen oder mir Post schicken wollen, der Ratschlag: Behaltet einfach meine Kasseler Adresse (s. Email), die immer gültig ist, weil meine Eltern mich über Post unterrichten und sie in wichtigen Fällen hinterherschicken. Behaltet auch meine deutsche Handynummer, die ab Mitte August wieder gilt (s. Email, will ich nicht online veröffentlichen)! Sie ist für Sms auch während ich hier in den USA und in Kanada bin wunderbar geeignet, ich werde die deutsche SIM-Karte jeden Tag einmal in mein Handy reinlegen.

Meine Bostonadresse, bis zum 1.7. gültig, habe ich per Email verschickt. Fragt mich danach, solltet ihr die Mail nicht bekommen haben und die Adresse brauchen (ich hab die Infos hier von der Seite runtergenommen, damit sie nicht jeder lesen kann).

Bitte beachtet, dass ich KEINE Osnabrücker Adresse und Telefonnummer mehr habe, solltet ihr da irgendwas vergessen haben zu löschen. Ich habe hier in den USA auch ein Handy, allerdings ist es wenn ihr mich länger sprechen wollt besser, wir verabreden uns und ich rufe an (mit Billig-Karte oder Skypeout total günstig und das mache ich sehr gerne!). Denn wenn ihr anruft, zahle ich auch (so ist das System hier) und ebenso, wenn ihr auf meine amerikanische Nummer eine Sms schickt – dann zahle ich auch für das bloße Empfangen. Aber natürlich habe ich es für Notfälle und wenn ihr mich mal dringend erreichen müsst, dafür ist es natürlich da!!! Nummer: s. Email

Sorry, beim noch mal durchlesen hört sich das ganz schön verwirrend an. Kurzfassung: Ich freue mich über Post an meine Boston/Cambridge-Adresse (s.o.) bis zum 1.7. und über Sms auf mein deutsches Handy, alles andere wie längere Telefonate sprechen wir per Mail ab, ja? ;) In dringenden Fällen bin ich auf der oben angegebenen amerikanischen Nummer erreichbar.
-----------------------------------
(2)Alles nimmt Form an: Arbeit, Zimmer/WG, ...

Jetzt aber zu dem interessanteren Teil dieses Blogs. So langsam fange ich nämlich an, mich hier in Boston „zu Hause“ zu fühlen. Im Labor, wo ich arbeite, wird es sicherlich noch eine Weile dauern, bis ich mit allen Leuten „warm geworden“ bin, noch kenne ich nach drei Tagen nicht mal alle Namen, geschweige denn bin ich wirklich in mein Projekt eingestiegen (deswegen dazu mehr in einem späteren Blog).

Fotos sind aus meinem neuen Zimmer: Bett, Schrank (mit vielen Oster-Schokosachen *freu*) und der Blick aus dem Fenster, sowie meine Gebetsecke)

Aber zu Hause in meiner verrückten 5er-WG fühle ich mich vor allem seit gestern so richtig wohl! Gestern war nämlich mein „Freudentag“, da ich mein eigenes Zimmer beziehen und mir „mein Reich“ errichten konnte :) Ich hab ja die ersten vier Nächte (von Dienstag bis Samstag) in einem anderen Zimmer in diesem Haus übernachtet, und mein eigentliches Zimmer ist erst gestern, am Samstag, frei geworden. Ich hatte ein ganz kleines erwartet, aber habe ein (für dieses Haus verhältnismäßig gesprochen) super-schönes großes helles Zimmer bekommen (Besuch erwünscht!!!), wo ich mich nach einer etwas größeren Aktion so richtig wohl fühle *freu*

Das hat zwar auch den ganzen Samstag in Anspruch genommen, denn das Verständnis von „sauber“ und „geputzt“ meines Vorgängers hat nicht ganz mit meinem Anspruch übereingestimmt, und so hab ich eine Riesenputzaktion (allerdings in großer Vorfreude auf das Einziehen!) gestartet, dann in Ruhe „meine eigene Ordnung“ in das Zimmer gebracht und jetzt ist alles super!!! Nur die Fotos fehlen noch an der Wand – das mache ich gleich. Und heute Abend ist dann eine Begrüßungsparty für mich und noch ein anderes neu eingezogenes Mädchen, inklusive Sangría serviert von meinem spanischen Mitbewohner „Andrea“ (männlich, 28), und Lasagne und Erdbeertorte von meinem nett-verpeilten Vermieter-Mitbewohner Alex (34, der war mal Chefkoch irgendwo, Möbelschlepper, Computerreparierer, Fahrradmechaniker per Hobby, im Moment ist er Programmierer und scheint nicht schlecht zu verdienen, hat 4 oder 5 Gitarren – spielt auch super-gut und ist sehr sympathisch, voll aufrichtig und aber eben sehr lustig-verpeilt und besitzt scheinbar dieses Haus! Erinnert mich irgendwie total an John vom Studium, für die, die den kennen *schmunzel*). Der Spanier Andrea ist wie gesagt der zweite Mitbewohner und macht eine Promotion zu irgendeinem geschichtlich-mittelalterlichen Thema. Netter Kerl, aber heute früh (Sonntag) habe ich ihn eigentlich das erste Mal länger gesehen, weil da die Bibliothek von Harvard erst um 12 aufmacht *grins* Sonst ist er da nämlich Stammgast und sehr fleißig dabei, seine Zeit hier ausnutzen, denn er ist auch nur für vier Monate da und die Bibos sind einfach unvergleichlich gut! Ein dritter Mitbewohner ist Jesse (26, Krankenpfleger, Bruder von Alex, und erzählt ab und zu von sehr interessanten Fällen (er ist bei so Not-OPs dabei). Er ist ein sehr unordentlicher aber (ist das ein Widerspruch? ;P) sympathischer Kerl, aber durch Schichtdienst zu unregelmäßigen Zeiten da. Da heute noch ein Mädchen einzieht (die kenne ich noch nicht) sind wir dann komplett. Obwohl irgendwie Alex jetzt noch mal 5 Wochen arbeitsmäßig weggeht und sein anderer Bruder (es sind insgesamt drei Brüder, Alex, Jesse und eben dieser letzte: Ben (32)) in sein Zimmer kommt. Insgesamt fühle ich mich hier wohl, alle sind total nett, wir sind wirklich sehr sehr verschieden, aber das nehme ich auch als eine Bereicherung und auch über das Chaos in der Küche kann ich ganz gut hinwegsehen ;) Es wird bestimmt eine gute Zeit!



Naja, und sonst ist noch nicht so viel passiert: Ich erkunde die Gegend, werde so langsam mit den Möglichkeiten des Einkaufens in den umliegenden Häuserblöcken bekannt und das macht schon für das „Wohlbefinden“ einen entscheidenden Unterschied! Heute habe ich mal eine Vineyard-Kirche kennen gelernt, ziemlich cool :)

Fehlt nur noch, dass das Wetter mal ein bisschen besser wird, ich mir irgendwo ein Fahrrad auftreibe (noch laufe ich überall hin – passt nicht zu mir, tut mir aber auch gut, wie ich selber eingestehen muss und mir andere immer sagen :))
----------------------------------
(3)Ausblick

Nächstes Wochenende werden mich hier in Boston wahrscheinlich Barry und Michele mit Briana und Naomi (= meine Familie aus Montreal!!!) besuchen kommen und ich freue mich unglaublich darauf, sie wiederzusehen. Anfang Mai fahre ich wahrscheinlich zur „Cognitive Neuroscience Conference“ in New York und lerne gleichzeitig Jessica (über ein paar Ecken gehört sie zu Antons Familie) kennen. Darauf (beides!) bin ich schon sehr gespannt.
„More to come“ würde man also auf Englisch sagen – manchmal gibt’s die passenden Worte einfach leider nicht auf Deutsch, sorry :)

Ihr seht, man braucht sich um mich keine Sorgen zu machen… Auch wenn ich euch (besonders Anton und meine süße kleine Großfamilie) sehr vermisse, kann ich mich nicht beschweren, bisher habe ich alles sehr gut getroffen und der Herr ist „definitely“ immer (auch spürbar) an meiner Seite!