Sunday, February 18, 2007

Halbzeitspecial: Interview

Mirie: Í ní sògoma, Luci!
Luci: Nsè, í ní sògoma, Mariam!

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M: Luci, meine liebe malische „Zimmerteilerin“, du hattest die gute Idee, dass wir uns zur „Halbzeit“ – also da für uns beide die Hälfte unseres Maliaufenthaltes überschritten wurde (für dich 20 Wochen, für mich 4) – einfach gegenseitig interviewen und den gleichen Blog ins Netz stellen! Also mal los :)

L: Ja, find ich echt gut, da können wir einfach alles mal loswerden, was uns grad bewegt oder eben hier wichtig geworden ist…



Foto: Luci und ich in unseren neue malischen Klamotten, zusammen mit Jacqueline, einer ganz lieben "Mami" aus der Gemeinschaft.

M: Mich würde ja schon interessieren, was so dein „Halbzeitfazit“ nach 20 Wochen Mali ist – kannst du überhaupt schon eins ziehen?

L: Im Grunde hat Mali meine Erwartungen eigentlich in allem übertroffen, aber was ich vielleicht doch als einziges „Fazit“ sagen könnte: „Vergiss alles, was du bisher gewohnt warst, und lass dich auf ne völlig neue Welt ein!“ Und dann ist es super-spannend! Aber Miriam, sag doch du, dein Eindruck, den du jetzt nach nem Monat Mali hast?!

M: Zuallererst, nach unserer wöchentlichen (!) heutigen Putzaktion würde mir spontan „staubig“ als passende Beschreibung von Mali einfallen ;) So dreckig wie das Zimmer hier nach einer Woche ist, ist es bei mir sonst nicht mal nach nem halben Jahr… Das ist natürlich eigentlich kein wesentlicher Aspekt. Aber er bringt mit auf ein Stichwort, was mir hier total wichtig geworden ist: „Zeitverschwendung“ – der Aufenthalt hier ist echt eine Zeitverschwendung im positiven Sinne für den Herrn und viele tägliche Beschäftigungen sehen auf den ersten Blick wie pure Zeitverschwendung aus. So viele Dinge dauern in Afrika viel länger als bei uns, oder es wird soviel Zeit für „verbraten“, das hat mit (fehlender) Technik zu tun (für 18 Leute jeden Tag per Hand abwaschen und abspülen, dreimal am Tag) oder auch mit der Vegetation (Pflanzen per Hand mehrmals am Tag gießen, Tisch vorm Essen dreimal abwischen, wegen des vielen Staubs) und so weiter… In Europa würde ich das alles als Zeitverschwendung empfinden, aber hier nicht :) Wie siehst du das denn, Luci?

L: Im Grunde genauso wie du, manchmal hab ich schon so Momente, wo es mir z.B. sinnlos vorkommt, ständig diesem Staub hinterher zu wischen oder so, aber gleichzeitig ist es ne Herausforderung, zu lernen, mit neuen (sehr ungewohnten) Situationen umzugehen und dabei trotzdem die Freude zu bewahren... Und ich merke mehr und mehr, dass ich hier ruhiger werde und immer mehr lerne, im Augenblick zu leben und kleine Dinge oder Tätigkeiten zu schätzen!

M: Gut, dass du das sagst! Denn eigentlich geht es ja nicht um „Staub“ sondern darum, wie reich wir durch diesen Aufenthalt täglich beschenkt werden. Und den Augenblick auszukosten und zu leben, das ist wirklich etwas, was wir Deutschen noch von den Afrikanern lernen können. Afrikaner haben immer Zeit für das, was im Augenblick gerade (wirklich!) wichtig ist, z.B. wenn irgendwer unangekündigt zu Besuch kommt, alles stehen und liegen zu lassen und ihn freundlich zu empfangen usw. Das ist echt eine total faszinierende und ziemlich afrikanische Einstellung!



Foto: Ziegen - für meine kleinen Geschwister und damit ihr mal einen typischen Innenhof seht :)

L: Genau und da fällt mir ein, dass du das auch mal erwähnt hast, z.B. das man hier lernt einfach nur zu SEIN und gerade bei den Mädchen, einfach ihre Gegenwart genießen – Zeit mit ihnen teilen. An was ich bei diesem Thema auch noch denke, ist die Sorglosigkeit der Afrikaner. Zugegeben komme ich damit nicht so klar, weil ich mir schon immer sehr viele Gedanken mache und alles am Liebsten sehr sehr organisiert haben möchte, aber gleichzeitig glaube ich, dass Gott mir dadurch eine der größten Lektionen für mein Leben lernt. Am meisten stelle ich das immer fest, wenn für unsere Augen „Notfälle“ im Haus sind – z.B. als vorgestern ein Mädchen umgekippt ist und einen Anfall hatte und ich eigentlich geglaubt hätte, man muss super-schnell reagieren, aber dann doch gesehen habe, wie ruhig die Afrikaner damit umgegangen sind und sie letztendlich erst nach 4h die nötige Versorgung bekommen hat. Nach meinen Maßstäben, finde ich es komplett fahrlässig, aber hier muss ich feststellen, dass es doch immer irgendwie gut ausgeht.

M: Ich empfinde die eher sorglose Lebenseinstellung auch wirklich als Segen für die Menschen hier. Das sehe ich gerade bei den Mädels, denn die könnten überhaupt keine Freude mehr empfinden, wenn sie immer an die Zukunft denken würden. Ihre fröhliche „im Moment lebende“ Einstellung ist irgendwie auch ein sehr guter Selbstschutz. Aber zu dem Stichwort „irgendwie geht es immer gut aus“ fällt mir gerade eine Geschichte ein, die du mir mal erzählt hast, von einem „Krankentransport“ eines Halbtoten… wie war das noch mal?



Foto: Spiegelt die tägliche Freude wieder!!!

L: Ja, genau, das ist ein gutes Beispiel, als wir mal in die Stadt gefahren sind (und du kennst ja diesen absolut chaotischen Berufsverkehr um 17 Uhr), fuhr vor uns ein Mann auf einem Rad und hatte einen Schwerverletzten über die Lenkerstange gelegt. Ich habs am Anfang nicht kapiert, was es sollte, aber man hat mir erklärt, dass er ihn wahrscheinlich ins Krankenhaus bringt. Das hat mich voll schockiert, weil ich bei so was nen Krankenwagen erwartet hätte, aber mir dann erklärt wurde, dass die Leute hierfür kein Geld haben. Ich hab dann gefragt, „aber der kann doch sterben!?“ und mir wurde nur gesagt, „ja, das stimmt, aber das letzte, was man hier immer noch hat, ist die Hoffnung!“.
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L: Miriam, Du hattest ja eine sehr spannende Woche; es kam ja überraschend die Nachricht, dass die Uni Oxford Dich zu einem Auswahlgespräch für einen Studienplatz (in Neurowissenschaften) eingeladen hat und weil Du ja in Afrika bist, konntest Du nicht hin, sondern hast Du es per Telefon – auf unserem Handy – machen müssen; du hast dich man kann schon fast sagen die ganze Woche in unserem Zimmer vergraben und warst in die „Wissenschaftswelt“ abgetaucht; Oxford und Mali, wie passt das zusammen - erzähl doch mal…

M: Ja, es passiert mir nicht alle Tage, dass ich in meinem Zimmer ein Interview für nen Studienplatz an der Uni Oxford vorbereite (10-minütige Präsentation über die Hirnforschung etc.) und neben mir ein Mädchen, das nie eine Schule gesehen hat und geschweige denn lesen oder schreiben kann, mit Baby auf dem Rücken den Boden fegt.

L: …und an dieser Stelle muss ich Dein Geheimnis verraten, nämlich dass man dich diese Woche nur mit einem ganz bestimmten Buch gesehen hat - „Kernspintomographie“, für Miriam das angeblich wertvollste Weihnachtsgeschenk und einziges Luxusgut, dass sie nach Mali mitgenommen hat…

M: Oh je, jetzt erfährt es jeder – aber es hat mir wirklich diese Woche viel Freude bereitet und noch mehr die Verrücktheit der Lage auf den Punkt gebracht. Aber auf das Buch konnte man sich wenigstens verlassen, im Gegensatz zum Strom, der eine Stunde aussetzte, als ich gerade im Internetcafé meine Präsentation nach Oxford schicken wollte.

L: Wars für Dich schwierig, diese Woche in Afrika und vor allem hier in der Gemeinschaft zu sein?
M: Am Anfang hab ich gedacht: „Muss das denn sein, ausgerechnet in Afrika!?“ – und es war schon schade, dass ich wenig Zeit mit den Mädels und der Arbeit vor Ort verbringen konnte, aber insgesamt kann ich sehr sicher sein, dass es so wie es war genau richtig und gut war. Auch wenn ich das Gespräch woanders vorbereitet hätte, hätte es nicht viel besser laufen können. Nur zur Info: Mein Ergebnis erfahr ich nächste Woche, aber es scheint mir gar nicht (mehr?) so sehr auf den Ausgang der ganzen Sache anzukommen, denn der Herr hat mich in vieler Hinsicht sehr reich beschenkt und fürs Leben belehrt: a) Einmal, sich in allen Bereichen auf ihn zu verlassen und alle Angst vor der Zukunft abzulegen, weil ich voll auf ihn vertrauen kann b) Dann hat ER mich auch kontinuierlich mit voll passenden Bibelstellen aufgebaut (Jes Sir 11, 10 ff; 15, 1 ff), c) und: in Gesprächen mit Afrikanern am Tisch habe ich gelernt, wie schön es ist, über die Situation zu lachen – die Witzigkeit der Situation wurde wirklich auf die Spitze getrieben als mir beim Essen von meinen Tischnachbarn alle möglichen Zutaten unter die Nase gehalten wurden, weil sie angeblich so gut fürs Gehirn wären :) Insgesamt hat mir die Woche sehr viel Freude bereitet und ich bereue nicht, wie es gelaufen ist… aber Du, konntest Du denn damit klarkommen, dass ich so „abgetaucht“ bin?

L: Ja für mich war es jedes Mal wie eine andere Welt zu betreten, wenn ich grad von den Mädels kam und noch die letzten Gespräche in gebrochenem Französisch-Bambara im Ohr hatte „Miriam, wo?“ „Wo gehst Du hin?“ „Baby Geschenk – nach Deutschland mitnehmen“…und dann bei Dir im Zimmer über den Aufbau des Gehirns aufgeklärt wurde. Aber trotzdem bin ich sehr dankbar über dich als Zimmernachbarin :)

M: Da hab ich ja noch mal Glück gehabt ;P Ne, mal im Ernst, unsere Zimmeratmosphäre ist wirklich was ganz Besonders. Irgendwie ergänzen wir uns total…

L: Stimmt, ich genieße es z.B. total, dass du ein Morgenmensch bist, und ich somit ein Alibi habe, noch länger liegen zu bleiben, während du duscht ;)

M: Und dann natürlich nicht zu vergessen unsere vielen guten Gespräche angereichert mit deutschen „Schokoladenspenden“ ;) Echt genial… Doch ganz besonders schön sind auch unsere abendlichen Gebete bei denen wir immer abwechselnd einschlafen und wieder aufwachen und deswegen dreimal das „Amen“ sprechen – danach ist unser Schlaf auf jeden Fall gesegnet :)
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M: Gibt es denn eigentlich was, was du als „typisch Mali / Afrika“ kennen gelernt hast und auch nach 20 Wochen noch sagen würdest, dass du damit etwas Schwierigkeiten hast?

L: Ja, auf jeden Fall! Da fällt mir ein, dass ich manche Situationen bzw. die Reaktionen ein bisschen planlos finde, aber doch immer wieder drüber staune, welche Kreativität man entwickeln kann um mit den verschiedensten Situationen zurechtzukommen… Die Lieblingssätze, die eigentlich in allen Situationen gut passen: „Comment je vais m’en sortir?“ (Wie werd ich da wieder rauskommen? Wie werde ich damit fertig?); „Je vais me débrouiller.“ (Ich werde mich schon zurechtfinden/durchwurschteln.), „Bricolage“ (Bastelei.)

M: Hast du mal eine konkrete Situation als Beispiel, in der du das „Basteln“ gelernt hast? ;)

L: Ich könnte dir täglich zehn aufzählen, aber letztens war wieder so eine typische. Als wir den Mädchen zeigen wollten, wie sie Getreidebrei für die Babies kochen sollen und selber keinen Plan hatten. Bis wir mal Topf, richtige Menge und Zutaten gefunden hatten (wonach ja man hier immer etwas suchen muss), und nach längerem Diskutieren das Ganze endlich auf dem Feuer hatten, hatten wir am Ende ein riesiges Geschmiere von einer nicht-verwertbaren viel zu fest gewordenen „Pampe“ in den Babyfläschchen kleben. Während Marie-Madeleine und ich noch eifrig das ganze retten wollten, haben die Mädchen schon die Augen verdreht und sind gegangen. Als wir dann selbst mit unserer Weisheit am Ende waren, haben wir den Mädels einfach das gesamte Kochzeug mitsamt verklebten Fläschchen in die Hände gedrückt und sie mit den Worten „débrouillez-vous“ (Wurschtelt euch selbst irgendwie durch!) zurückgelassen und haben uns verzogen. Manchmal regt mich diese afrikanische „bricolage“ schon auf aber andererseits lern ich hier auch, vieles nicht so ernst zu nehmen und drüber zu lachen…was fällt dir als „typisch Afrikanisch“ ein?





Foto: Eine Baracke, aber mit der Aufschrift "Telefonkabine" und das besagte "Business Center"

M: Ich würde sagen „krasse Gegensätze“ gehören hier viel mehr als bei uns zum Alltag dazu. Um das beispielhaft zu verdeutlichen, braucht man eigentlich nur mal eine typische Strasse beschreiben: Am Straßenrand Obsthändler, die den ganzen Tag darauf warten, dass man für 15 Cent fünf Bananen bei ihnen kauft, ein paar Häuser weiter heruntergekommene Baracken, an die eine riesige neue und moderne orange-leuchtende Werbeaufschrift des Handykonzerns „Orange“ angebracht ist, eine Ziege, die einem vor die Füße läuft und neben mir ein Mercedes, der versucht die von Eseln gezogene Müllabfuhr rechts zu überholen. Gegenüber auf der anderen Straßenseite weitere Baracken, allerdings mit der Aufschrift „Businesscenter“ oder „Bijouterie moderne“ (modernes Schmuckgeschäft), wohinter sich im besten Fall ein Faxgerät oder ein heruntergekommener Laden verbirgt. Und natürlich nicht zu vergessen die Menschen, die schon Gegensätze an sich bilden: die einen mit Handy am Ohr, die anderen, die ihre Wäsche am Straßenrand waschen. Was war’s denn, was dir als erstes aufgefallen ist?





Foto: Die besagte Müllabfuhr... und das moderne Schmuckgeschäft!

L: Was Du grad gesagt hast, ist mir auch als erstes aufgefallen, diese Reizüberflutung, die einem ständig entgegenkommt…Hier hatte ich meine erste Begegnung schon am Flughafen als ich angekommen bin. Es war noch keiner von der Gemeinschaft da, um mich abzuholen, dafür ne riesige Menschenmenge und darunter sehr viele, die mir „helfen“ wollten…sie haben mich hin und hergezogen, mir Telefonkarten, Zigaretten und Sonnenbrillen verkaufen wollen und mich überredet, doch von ihrem Telefon aus zu telefonieren. Natürlich haben sie danach für diese „große“ Hilfe sauber Geld verlangt und da ich den Wechselkurs noch nicht kannte, hab ich glatte 3 Euro für ein Ortsgespräch ausgegeben und noch ein paar Euro drauf, um in Ruhe gelassen zu werden. Schließlich war ich sehr froh, als ich aus dieser lauten, gestikulierenden und farbenfrohen Menge rauskam und ins Auto steigen konnte…ich hab mich da echt überfordert gefühlt. Also einfach viele Reize, mit denen man in Afrika ständig konfrontiert ist – das Leben ist hier zwar fröhlicher aber irgendwie auch lauter…
Hat sich eigentlich bei Dir was geändert, was Du jetzt besser verstehst, als am Anfang?



Foto: Und hier das "Orange"-Schild an der Baracke...

M: In meinem letzten Blog hab ich ein bisschen angedeutet, dass ich ein Problem damit habe, wenn ich sehe, dass hier Menschen ungleich behandelt werden, zum Beispiel, dass die Mädchen, die hier vom Haus aufgenommen werden, meistens etwas andere Dinge als wir zu Essen kriegen. Mein erster Eindruck war, dass es „schlechteres“ Essen wäre, zum Beispiel weniger Salat. Aber ich verstehe seit einem sehr guten Gespräch mit Sr. Yvette schon viel besser, was es wirklich bedeutet, zu helfen. Helfen bedeutet nicht, den Mädchen in der kurzen Zeit in der sie hier sind, die allerbeste Behandlung zu geben (sie zu „verwöhnen“), die möglich ist. Es geht vielmehr darum, ihnen zu ermöglichen, in ihrer Kultur und ihrer Welt eine Zukunft mit ihrem Baby aufbauen zu können. Wenn sie hier in Afrika Salat kaufen, müssen sie diesen sehr sorgsam mit Desinfektionsmittel waschen, um Krankheiten zu vermeiden. Das würden sie hier auch machen, weil es ihnen so gesagt wird, aber sobald sie wieder auf sich alleine gestellt wären, würden sie den Salat einfach nicht-desinfiziert essen, weil sie die Zusammenhänge nur sehr schwer verstehen. Durch das Gespräch mit Sr. Yvette, die mir die Lage etwas besser erklärt hat, habe ich glaube ich zum ersten Mal wirklich praktisch verstanden und am eigenen Leib erfahren, was „Nachhaltigkeit“ bedeutet. Wenn man die Mädchen für kurze Zeit aus ihrer Kultur herausreißen würde (also: europäische oder über ihren gewohnten Standard gehende Behandlung), würde man ihnen das Leben danach nur umso schwerer machen. Das kann ja nicht der Sinn dieser Einrichtung sein. Wie denkst Du denn darüber?




Foto: Hier verbringen die Menschen ihren ganzen Tag. Am Obststand am Straßenrand...

L: Ja, bei diesem Thema hab ich schon aus meinen Fehlern gelernt. Am Anfang bin ich noch mit einem europäischen Blick rangegangen und hab oft gedacht, die Mädchen werden schlecht behandelt und ihnen wird nichts gegönnt, aber ich hab auch schon gemerkt, wie viel Durcheinander und Streitigkeiten man auslösen kann, wenn man ihnen ab und zu was zusteckt oder besonderes schenken will. Nur das Beispiel, dass ich mal nem Mädels ein paar Cent fürs Essen zusätzlich gegeben hab und dann alle anderen danach eifersüchtig waren und einen Streit begannen und ich mit meinem „ich will Gutes tun“ eigentlich nicht wirklich geholfen hab.

M: Ja, Dinge, die für uns gut sind, sind auch nicht automatisch für die Mädels hier gut. Ich weiß noch wie wir ihnen etwas Gutes tun wollten, als wir mit ihnen „deutsche“ Schokolade geteilt haben und sie diese eigentlich hauptsächlich bitter und ungewohnt fanden und mit einem Medikament verglichen haben, das einen sehr bitteren Beigeschmack hat :) (Andersherum hast Du ja auch schon die Erfahrung gemacht, dass Essen, was für Afrikaner wunderbar ist, den deutschen Magen nicht immer begeistern kann…). Gutes tun kann man natürlich schon, man muss dabei nur die Denkweise von hier verstehen!

L: Gutes Stichwort, Helfen; an dieser Stelle möchte ich mich nämlich auch im Namen vom Haus hier bei allen bedanken, die bereits eine Spende getätigt haben oder es noch vorhaben. Sr. Yvette hat mich darauf hingewiesen, dass aus Deutschland ziemlich viele Spenden gekommen sind und sie aber leider die Namen der Spender nicht kennt (liegt daran, dass das Konto in Deutschland ein „Zwischenkonto“ ist und die Beträge gesammelt nach Mali überwiesen werden). Jedenfalls ist sie sehr sehr dankbar darüber, da dieses Geld ziemlich passend in einer schwierigen Lage kam!! Vielen herzlichen Dank. Weil sie sich gerne bedanken möchte bei den Spendern bzw. auch gerne Kontakt haben will, hat sie angeboten, ihr einfach ne Mail zu schreiben, wenn man spendet und nicht anonym bleiben will – dann hat sie Name und Adresse und kann immer wieder Infos übers Haus schicken: bamako.berger[a]beatitudes.org (am besten wär auf Französisch…;))

M: Und ich schließe mich daran einfach kurz an, bedankt habe ich mich ja schon, aber ich ermuntere alle, die vielleicht noch nicht dazu kamen, oder die jetzt erst richtig Lust bekommen haben, das Haus hier zu unterstützen, auch auf das Konto, was ich unten nenne, Geld zu überweisen – das Stichwort „Bamako“ ist wichtig, denn es handelt sich um ein Konto, was viele der Häuser der Seligpreisungen umfasst. (Außerdem Name und Adresse im Verwendungszweck.) Für Spenden, die auf dieses Konto getätigt werden, kann man auch eine Spendenbescheinigung bekommen – wer den Kontakt zu Sr. Yvette möchte hat ja oben die Infos von Luci :) Danke schon jetzt!

L+M: Gemeinsam aus dem heißen Mali senden wir euch die besten Grüße!



Foto: Luci und ich zur Schabbat-Feier in weiß gekleidet

Konto:
Erneuerung und Förderung des christl. Lebens e.V.
Bank: Steyler Bank GmbH, Sankt Augustin
Konto: 94983
BLZ: 38621500
Verwendungszweck (unbedingt angeben!): Spende „Bamako“, Mali