Hallo ihr fleißigen und geduldigen Leser!
Ich habe „ewig“ nicht geschrieben, obwohl in den letzten Wochen auch einiges los war (siehe unten in Kurzfassung). Aber jetzt geht’s weiter:
Heute bin ich nämlich in dem kleinen süßen Oxford angekommen, wo ich für 12 Monate bleibe!!! Das ist gerade alles noch sehr spannend finde ich, auch wenn ich schon öfter „Neuanfänge“ erlebt habe – immer wieder ist es aufregend, auf was für Leute, was für eine Umgebung, was für eine Uni usw. man trifft. Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen so bringen und werde natürlich versuchen, euch so gut wies geht „up-to-date“ zu halten ;-)
Kurzfassung: Ganz frisch in Oxford angekommen, Eindrücke vom ersten Tag: SUPER!
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Die Ankunft
Heute früh (22.9.2007) bin ich in Frankfurt um 4:30 aufgestanden, um 5:30 mit der S-Bahn zum Flughafen gefahren, um 7:40 losgeflogen und um 9:40 (also 8:40 Ortszeit) nach zwei Stunden Halbschlaf-Flug in London gelandet. Vom Flughafen „London City Airport“ aus bin ich mit zwei U-Bahnen zum Busbahnhof der „Oxford-Tube“ Busse gefahren, und ein solcher Bus hat mich dann bis hier nach Oxford in die Innenstadt gebracht. Zu Fuß war es nicht mehr weit bis zu meinem College. Es heißt „New College“.
Wer nicht weiß, was Colleges sind, das ist nicht schlimm, aber auch gar nicht so einfach zu erklären finde ich: So eine Art um einiges erweitertes Wohnheim, wovon es allerdings ganz schon viele verschiedene gibt (39), die alle einen eigenen Namen und eine eigene lange Tradition haben. JEDER Student in Oxford, egal ob er im „Wohnheim“ wohnt oder nicht, gehört zu einem der Colleges und nicht nur zur Uni. Man muss sich auch für einen Studienplatz nicht nur bei der Uni sondern sowohl bei Uni als auch beim College bewerben und nur, wenn man von beiden genommen wird, kann man in Oxford studieren (alles etwas komplizierter). Ebenso mit den Studiengebühren: Man zahlt Studiengebühren sowohl an die Uni (ca. 5000 Euro/Jahr) als auch ans College (ca. 2500 Euro/Jahr). Jedenfalls lebe ich jetzt in so einem College. Dort werden immer viele Aktivitäten und Gastreden angeboten; es gibt eine Kapelle, einen eigenen Chor, einen eigenen Sportplatz und Park, eine eigene Verwaltung, Putzservice, einen Musikraum, eine eigene Mensa, einen Aufenthaltsraum mit TV etc., Computerräume, eine eigene Bibliothek, Waschräume und vieles mehr ;-) Echt wie ein Kleinstaat! Das College ist der direkte Ansprechpartner für alle organisatorischen Dinge und außerdem bilden die Studis an einem College auch eine Art Gemeinschaft. Meine „Gemeinschaft“ heißt MCR, was für „Middle Common Room“ steht. Middle = mittlere, weil ich schon einen Abschluss habe, also nicht mehr ganz klein bin (das wäre dann „Junior Common Room“), aber auch noch nicht uralt („Senior Common Room“). Im MCR treffen sich also alle, die schon ihren Bachelorabschluss fertig haben und damit jetzt auf dem „Graduate“ level studieren. So, genug verwirrt :-)
Wie ging’s bei der Ankunft weiter? Einmal bei der Pforte angekommen ging alles ganz einfach. Der Pförtner hat mir meinen Schlüssel ausgehändigt, ich bin mit meinem Köfferchen (das meiste hatte ich schon in Kisten geschickt) dahingelaufen und das war’s: ANGEKOMMEN!!!
Es war so 12:30…
Der erste Eindruck: Von außen zwar ein eher hässliches Gebäude, wenn man bedenkt, dass in Oxford fast alle in kleinen Schlössern wohnen (im Gegensatz zu allen anderen New College Gebäuden, die über 800 Jahre alt sind, ist das „graduate building“ in den 70ern noch angebaut worden, weil in den alten Gebäuden nicht mehr genug Platz für alle Studis war), aber von innen dafür umso schöner: Ganz hell, viel Stauraum (Regale, Schränke), riesiger Schreibtisch (damit man auch ordentlich arbeiten kann *hihi*) und alles sehr freundlich mit schönem Holz, recht neuen Möbel und wirklich nicht „versifft“ oder so. Also echt sehr einladend. Ich hab mich gleich wohl gefühlt.
Naja, dann ging’s natürlich erstmal trotzdem noch ein bisschen ans Putzen, da bin ich ja pingelig, dass alles Schubladen und so noch mal ordentlich ausgewischt werden bevor ich da meine sauberen Sachen schön geordnet einräume – ihr kennt mich ja! Als einmal alles an Ort und Stelle war, so wie ich es mir vorgestellt hatte, war das hier – wo ich jetzt gerade zum ersten Mal am Schreibtisch sitze und euch schreibe – schon ein bisschen wie mein Zuhause geworden. Ich habe mir noch eine sehr schöne Gebetsecke eingerichtet und Fotos aufgestellt und -gehängt, sehr gemütlich!
Naja, die ganze Ordnungsaktion hat auch so bis 17:30 gedauert, aber dann waren auch alle bisher angekommenen Kisten plus Koffer ausgepackt! (Nur eine Kiste kommt dann wohl noch am Montag an…)
Dann war aber noch genug Zeit, um mal loszutouren und sich die Stadt ein bisschen anzusehen. Mehr wird davon natürlich noch folgen, aber wenigstens einen ersten Eindruck wollte ich mir verschaffen.
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Erster Eindruck von der Stadt
Im Gegensatz zum letzten Mal, wo es als ich Oxford “besichtigt” habe, ziemlich geschüttet hat, hat mich diesmal die Sonne freundlich begrüßt. Viele Leute waren auf den Straßen unterwegs, recht fröhlich und beschwingt, Samstagmittag bei meiner Ankunft ebenso wie um 18 Uhr, als ich durch die Straßen zog, und sich die Leute schon anfingen in den zahlreichen Restaurants und Bars zu tummeln.
Ich bin dann einfach etwas in der Innenstadt herumgebummelt und habe alles um mich herum beobachtet ohne irgendwelche großen Pläne dabei zu haben. Mein Eindruck war VIEL positiver als beim letzten Mal, wo mich die Stadt ja nicht so umgehauen hatte :-) Ich bin dann noch einkaufen gegangen, und auch da hatte ich schlimmere Preise erwartet (guter Kurs für mich im Moment!) – noch eine positive Überraschung am ersten Tag. Insgesamt ist Oxford ist echt ein hübsches Städtchen, aber mehr zur Stadt folgt bestimmt in einer der folgenden Emails und wenn ich erstmal ein paar Fotos habe :)
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Kurzer Update der letzten Wochen
Ich kann es keinem verübeln, wenn er/sie nicht mehr weiß, was ich eigentlich den ganzen Sommer noch so bis September gemacht habe, deshalb hier die Kurzzusammenfassung: Nach meinem Praktikum in Boston, bin ich am 15.8. nach drei Wochen Urlaub mit meiner Familie in Kanada aus Toronto zurück nach Deutschland geflogen und habe dann drei Tage in Kassel verbracht und den 70. Geburtstag meiner lieben Oma noch mitfeiern dürfen :-) Dann bin ich für zehn Tage mit Anton in die Schweiz gefahren (Ende August) und wir haben unseren ersten wunderschönen (!) Urlaub zu zweit in einer hübschen Berghütte in den Alpen verbracht. Danach war ich wieder drei Tage zu Hause in Kassel bevor ich mich dann noch in den ersten beiden Septemberwochen in Papenburg auf einer Ferienakademie des Cusanuswerks mit dem Thema „China“ beschäftigt habe. Ja, und dann war noch genau eine Woche (15.-22.9.) zum Packen und Organisieren Zeit und seit dem 22.9. bin ich nun hier.
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Doch schon die ersten paar Tage…
Wie ihr bemerkt habt, habe ich es leider nicht geschafft, diese Email gleich am ersten Abend oder nächsten Tag loszuschicken, denn bis ich endlich Internetzugang auf meinem Zimmer hatte war es schon Dienstag. Deswegen bekommt ihr diese News jetzt etwas verspätet zugeschickt und ich könnte schon wieder zig andere Dinge erzählen und oben hinzufügen – aber es soll ja nicht alles viel zu lang werden.
Nur kurz noch: Die erste halbe Woche war suuuuper! Ich habe schon sehr viele nette Leute von meinem Kurs und meinem College kennen gelernt, viel von der Stadt gesehen, viel organisiert, was am Anfang so anliegt etc., aber dazu dann das nächste Mal mehr. Nächsten Montag fängt unser Kurs richtig an, diese Woche haben wir noch eine Konferenz sozusagen als Auftaktveranstaltung. Ich freue mich schon sehr auf alles :-)
Ganz liebe Grüße aus dem schönen Oxford,
Eure Miriam
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