Sunday, December 23, 2007

The last term in short form

META-OXFORD-GERMANY-NEWS 24.12.2007
einschließlich Oxford-News 3
vom 26.11.2007


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Ihr lieben, lange vernachlässigten Leser!

Dieser Blog sollte am 26.11. (und auch davor schon lange) veröffentlicht werden und ich schreibe euch jetzt auch die Version von damals (in kursiv) und füge noch ein paar Kommentare zu dem, was seitdem passiert ist, dazu.

Dieser Blog wird wahrscheinlich verhältnismäßig kurz, ich will eigentlich nur sagen, dass ich es mir gut geht und ich hier in Oxford irgendwie keine Zeit mehr habe um Blogs zu schreiben *schmunzel*
Es klingt verrückt, ich dachte immer noch beschäftigter als bisher schon – das geht kaum mehr, aber alles auf der Welt kann man noch toppen… Jetzt ist gerade so viel auf einmal hier los, dass ich wirklich diese Briefe an euch, die prinzipiell oberste Priorität für mich haben, immer wieder nach hinten verschieben muss. Und wenn ich jetzt nicht kurz schreibe, dann wahrscheinlich gar nicht mehr vor Weihnachten
(Kommentar neu: „wahrscheinlich“ ist wahrscheinlich Wahrheit geworden, der Versuch es kurz zu halten hat auch nicht geholfen – wie ihr seht ist es leider schon Weihnachten geworden). Deshalb heute nur in kurzen Stichpunkten ein Update von dem was ich tue… Ich sitze gerade im Bus von Cambridge nach Oxford, aber dazu später mehr, mal sehen wie lange ich mich konzentrieren kann ;-)

Kurzfassung: Es geht mir super – ich habe mich richtig gut eingelebt, lerne fleißig und fahre in der Weltgeschichte herum Und mittlerweile ist das erste Semester gut überstanden!


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Die Uni

Master in Neuroscience Ich habe noch nicht mal irgendeinen Brief über die Vorlesungen, die Struktur meines Masterprogramms, also das, für was ich eigentlich hierher gekommen bin geschrieben, und schon ist der erste „Term“ (= Semester) fast herum
(jetzt wirklich herum), unglaublich. Also, kurz noch mal nachholen, was ihr verpasst habt.
- Der Master ist hier in England 12 Monate lang, also bis nächsten September 2008.
- In den ersten drei Monaten bis Weihnachten habe ich einführende Kurse in 5 Bereichen der Neurowissenschaften (Ein Einführungsmodul, Anatomie, Molekular- und Zellbiologie, Systemische Neurowissenschaften und noch eins ) .
- Nächsten Mittwoch habe ich das „qualifizierende Examen“, das mir erlaubt weiter zu studieren, wenn ich es bestehe (es beinhaltet den kompletten Stoff der Einführungsmodule).
(Das war am 5.12. und ich habe bestanden *freu*)


Foto von dem Kurs nach der Klausur (alle müssen natürlich wieder Oxford-Traditions-Kleidung zum Klausur schreiben tragen und nach der Klausur "flippen alle aus" - war echt lustig!)

- Ab Januar habe ich dann fortgeschrittene Veranstaltungen zu 40% meiner Zeit und ein erstes Forschungsprojekt, was 60% meiner Zeit in Anspruch nimmt. (ich kann es wirklich kaum erwarten endlich wieder zu forschen!)
- Das gleiche wiederholt sich ab Mai noch mal mit einem neuen zweiten Forschungsprojekt und der zweiten Runde von fortgeschritteneren Kursen.
- Insgesamt sind wir 22 Studis in unserem Kurs („Klasse“ kann man schon fast sagen).
- Alles sind super-nett, das Programm wirklich gut organisiert etc.

Kurse Ich will euch nicht lange mit den Kursen langweilen, aber sie sind super und machen Spaß. Die Profs sind echt kompetent, und dadurch, dass der Kurs so klein ist, ist die Arbeitsatmosphäre wirklich gut und intensiv! Aber jetzt sind die Kurse schon fast wieder vorbei für dieses Semester…
Ja, sind sie :-)


Nach der Klausur mussten wir natürlich in den Pub!

Projektwahl Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt dieses ersten Semesters ist es auch, die Forschungsprojekte für das nächste und übernächste Semester zu wählen. Dafür haben wir ein „kleines“ Buch bekommen, in dem 100 Projekte stehen aus denen wir wählen können (und natürlich können wir an Professoren herantreten, wenn wir eigene Ideen haben). Das hat viel Zeit gekostet, denn ich habe mit mindestens 15 Leuten über Projekte diskutiert, ihre Labore angesehen etc. um besser entscheiden zu können, was mir gefällt und wo ich gerne arbeiten würde und an was für einer Fragestellung. Nach langem Hin und Her habe ich mich für ein Projekt, was ich in sich super-spannend finde entschieden (Transcranial Magnetic Stimulation in Matthew Rushworth’s lab für Insider) und für ein ganz anderes Projekt in der Pharmakologie mit single cell recording, wo es um die Schizophrenie-Forschung geht… Ich lerne in diesem zweiten Projekt dann auch wie man Brain slices macht, und unterm Mikroskop anguckt… Dies Projekt mache ich wirklich aus Gründen der Horizonterweiterung, weil ich da ganz viele neue Sachen lernen kann, mit denen ich sonst (und vermutlich in der Zukunft) wohl eher nicht mehr mit zu tun hätte, aber davon erfahrt ihr sicher mehr, wenn es soweit ist. Die Entscheidungsphase war ziemlich „busy“ aber wirklich sehr interessant, denn ich habe mit so vielen Professoren und Studenten geredet und spannende Labore kennen gelernt.

Leute Mit den Leuten von meinem Kurs komme ich super klar, wir haben auch schon “study groups” gebildet um jetzt für die Abschlussklausur gemeinsam den Stoff der Vorlesungen zu wiederholen etc., echt ein sehr „sozialer“ Kurs ;)
Ich vermisse meine Lerngruppe schon jetzt, wo das Semester vorbei ist. Ist verrückt, aber es waren wirklich intensive gute Lernzeiten mit viel Spaß und Pizzataxi *smile*





Hier ein Bild von einer gemeinsamen verrückten Essen mit den Kursleuten und ein Gruppenbild.

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Social stuff

Bible Study Ich muss es kurz machen, mir wird im Bus nämlich schlecht, wenn ich nicht nach draußen gucke, merke ich gerade: Ich habe auch – mal wieder – eine tolle internationale Bible Study für Postgrads (also Leute die wie ich ihren zweiten oder dritten Abschluss, also Master oder Promotion machen) gefunden, wir treffen uns einmal in der Woche, es ist toll :-)
MCR Mein College organisiert auch ganz viele “social events”, so viele, dass man schon gar nicht mehr überall hingehen kann, aber es ist sehr schön, dass immer viel los ist und man überall viele nette Leute treffen kann.

Neuer Kommentar: Mir wurde nahegelegt, ich solle in meinen Emails doch lieber ein „realistischeres“ Bild vermitteln und nicht nur das „Schöne/Positive/Gute“ berichten, aber an dieser Stelle frage ich mich wirklich gerade, was es über das „social life“ in Oxford und unseren Kurs negatives zur berichten gäbe. Ich muss euch da leider enttäuschen, sorry wenn es für einige oder einzelne zu positiv oder unrealistisch klingt, es entspricht der Realität und dafür bin ich auch sehr dankbar :-)

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Andere Aktivitäten

Wahrscheinlich bin auch deswegen viel beschäftigt, weil unter der Woche alles mit Uni voll ist und dann die Wochenenden oft „wegfallen“, weil ich entweder zu Anton nach York fahre, oder Anton zu mir nach Oxford kommt oder wir beide nach London fahren (Stipendiaten-Treffen vor einer Woche zum Beispiel) oder ich nach Deutschland fliege – das ist die Kurzbeschreibung von vielen spannenden und schönen Wochenenden, die ich nicht missen möchte in den letzten Monaten!







Hier zum Beispiel Bilder von meinen Sisters und mir, von dem Wochenende, wo sie mich besucht haben.
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PhD Bewerbungen

Und ein nicht zu vernachlässigender anderer Aspekt, der fast mehr Zeit raubt als ich eigentlich in den Kurs stecke, ist die Bewerbungsphase für die Promotion, die auf Hochtouren läuft. Man will es immer lieber nicht wahrhaben, aber ich muss mich schon wieder ziemlich früh um das kümmern, was ich in einem Jahr nach dem Master machen will… Und da Anton und ich gerne in die gleiche Stadt möchten, müssen wir uns möglichst flächendeckend bewerben um irgendwo in der gleichen Stadt funding (Geld) und eine Doktorandenstelle zu bekommen. Das ist gar nicht so einfach. Im Moment gucken wir hier in England herum, weil die Deadlines da sehr bald sind (eine im Dezember noch und im Januar bei den meisten).
Aktueller Kommentar: Die erste Bewerbung in Cambridge haben wir jetzt schon eingereicht! Das ist der Grund warum ich jetzt gerade von Cambridge zurück fahre. Da habe ich heute Forscher getroffen, die daran interessiert wären, mich als PhD Student zu nehmen. Es ist toll, wie sich endlich mal der Spieß umdreht… Bisher musste man als Student immer um die Plätze kämpfen und jetzt kämpfen die Professoren um gute Promotionskandidaten…

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KD in Oxford

Versprochen ist versprochen. Meinem „zukünftigen Schwiegervater“ (nein nein, ihr habt nichts verpasst, aber wenn er mich anderen schon als seine Schwiegertochter vorstellt muss ich mich ja revanchieren!) habe ich versprochen noch von seinem Superevent hier in Oxford zu erzählen. Also vielmehr davon, dass es „interessanter war als ich erwartet habe“, ein Ausspruch von mir, der ihn empört hat *schmunzel*

Jetzt noch mal richtig von vorne für alle, die es noch nicht wissen: KD, Antons Daddy, hat einen Verlag in Frankfurt – der heißt Stroemfeld-Verlag und macht dort ganz besondere und einzigartige Ausgaben von sehr guter und anspruchsvoller Literatur (siehe http://www.stroemfeld.de/index1.htm), unter anderem haben sie die Handschriften Kafkas herausgegeben und um diese vorzustellen kam KD nach Oxford. Ich bin auch dorthin gegangen, und habe eher nicht erwartet, dass mich das Event „vom Hocker reißen würde“ (einfach weil ich kein Kafka-Fan bin…) – aber es war wirklich sehr interessant für jemanden, der nicht mehr so viel mit so einer Art von Literatur zu tun hat! ;-)

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Ich wünsche euch allen eine gesegnete Adventszeit!

Naja, das war das Schlusswort Ende November, was jetzt wohl nicht mehr ganz so gut passt. Die Adventszeit ist leider fast herum, aber ich habe es nicht geschafft, obige Email noch im Advent fertig zu stellen. Dafür kann ich euch jetzt schon ein ganz schönes Weihnachtsfest wünschen und denen, die ich nicht mehr persönlich sehe natürlich auch alles Gute für das neue Jahr!

Ich bin über Weihnachten und Silvester in Deutschland und im Moment in Kassel und genieße die Zeit mit Geschwistern und Verwandten – aber auch einer Freundin aus Oxford, Lisa, die Weihnachten mit uns hier verbringt. Am 3.1. fliege ich dann wieder zurück nach Oxford und es wartet ein neues spannendes Semester auf mich.

Ganz liebe Grüße aus dem schönen Oxford, nein aus Deutschland mittlerweile ;-)
Eure Miriam

Sunday, October 14, 2007

Matriculation - a really special weekend

Dieses Mal erzähle ich euch einfach von diesem Wochenende, mehr anhand von Bildern, also sozusagen eine „Photostory“ :-)

This time, I will tell you about my last weekend, rather with the help of pictures than with words – a “photo story” if you want :-)



Am Freitagabend kam Anton hier in Oxford an und wir haben das erste formale Dinner in der schönen großen “hall” (Essenssaal) meines Colleges genossen. Gutes Essen, gute Atmosphäre und liebe Leute. Auf dem Bild seht ihr neben Anton und mir noch Jessica, eine meiner besten Freundinnen hier am College. Sie ist aus Amerika und auch Christ.

On Friday, Anton arrived here in Oxford and we enjoyed our first formal dinner in the beautiful hall of my College. Good food, a great atmosphere, and really nice people. On the picture you see not only Anton and me, but also one of my best friends here at my College, Jessica. She is from the US and also a Christian!




Samstag war der Tag der großen "Matriculation". Das ist der Ausdruck für den formalen Prozess des "In-Die-Uni-Aufgenommen-Werdens".

On Saturday, I had to go the the Matriculation ceremony. This is the formal process of becoming an official member of the university.

Es gibt sehr strenge Kleidervorschriften, von den schwarzen Socken bis zur schwarzen Krawatte und dem komischen Hut, den man aber nur mittragen muss und nicht aufsetzten darf…

There are a lot of rules about what to wear, from the black socks to the black tie and the mortar board that we have to carry around but must not wear…



Früh morgens haben sich alle neuen Studierende („freshers“) unseres Colleges um 8:30 im Hof getroffen, wo erstmal laut alle Namen ausgerufen wurden, so dass kontrolliert werden konnte, dass keiner fehlt.

Early in the morning at 8:30 am, all freshers of our college had to show up in the old buildings quadrangle and all names were shouted out to assure that everyone was there.

Auch wenn viele noch vom vorigen Abend müde waren, hatten wir viel Spaß und beschäftigten uns mit Photos schießen :-) Hier seht ihr die beiden „Lisas“, die mit mir auf einem Flur wohnen uns somit die Küche mit mir teilen.

Even if many of us were still a little tired from the evening before, we had a lot of fun and were busy taking pictures :-) On this picture you see two “Lisas”, they both live on my floor and we share the kitchen.







Und dann ging’s los… vom College hin zum Sheldonian Theatre, wo die offizielle Zeremonie statt fand… Zunächst einmal aber ordentlich in Reihen aufstellen bevor man eingelassen wurde :-) Durch das Tor zum Theatre wurden jedoch Eltern oder persönliche Photographen (Anton) leider nicht durchgelassen. Deswegen gibt’s leider keine Photos von der eigentlichen Zeremonie. Das Gebäude ist natürlich sehr sehenswert und atemberaubend, aber die Zeremonie selber bestand wirklich nur aus ein paar Sätzen, und diese zum Teil noch auf Lateinisch. Schon witzig!

And then it started… We headed off from our College to the Sheldonian Theatre where the actual ceremony took place. Of course we had to stand very nicely ordered in rows before being able to enter the theatre. Unfortunately, parents or personal photographers (Anton) weren’t allowed to go through the gate you can see on the picture. Therefore, I can’t show you photos from the actual ceremony. The building is of course worth seeing and very stunning, but the ceremony itself consisted of a few sentences, partly even in Latin… Very funny!



Schon wieder fertig, da bin ich wieder :-)

Already done, I'm back :-)

Und jetzt hieß es: Zurück zum College, das jährliche Gruppenphoto und Einzelphotos standen an.

And then, everyone headed back to College – the annual group picture had to be taken, as well as individual photographs.

Für das Photo: Erstmal nach Größe aufstellen – gar nicht diskriminierend oder so :-) Aber das muss ja alles seine Ordnung haben. Und dann: Der Rest erklärt sich von selbst…

For the picture "please arrange according to size" – not at all discriminating :-) But of course, everything had to be ordered and nicely arranged. For the rest: Just have a look at the pictures, they're selfexplaining ...


























Jetzt bin ich eine offizieller Oxford-Studentin!
Ich sage danke an den super-Photographen und hoffe, ihr habt einen Eindruck von meinem „Studium“ im verrückten wunderschönen Oxford :-) Der Rest des Wochenendes war auch sehr schön. Anton die Stadt zeigen, spazieren gehen, unterhalten, gemeinsam in den Gottesdienst gehen, brunchen…
Alles Liebe und bis zum nächsten Mal, Mirie

Now, I’m officially matriculated at Oxford!
I want to say thanks to the great photogapher and I hope you all got some impression about my “studies” here in the beautiful but crazy place Oxford :-) The rest of my weekend was also really nice. I showed the city to Anton, we took a walk, had time to talk, went to church together, had a nice brunch…
Best wishes, talk to you soon, Mirie

Saturday, September 29, 2007

Angekommen in Oxford

Hallo ihr fleißigen und geduldigen Leser!

Ich habe „ewig“ nicht geschrieben, obwohl in den letzten Wochen auch einiges los war (siehe unten in Kurzfassung). Aber jetzt geht’s weiter:
Heute bin ich nämlich in dem kleinen süßen Oxford angekommen, wo ich für 12 Monate bleibe!!! Das ist gerade alles noch sehr spannend finde ich, auch wenn ich schon öfter „Neuanfänge“ erlebt habe – immer wieder ist es aufregend, auf was für Leute, was für eine Umgebung, was für eine Uni usw. man trifft. Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen so bringen und werde natürlich versuchen, euch so gut wies geht „up-to-date“ zu halten ;-)

Kurzfassung: Ganz frisch in Oxford angekommen, Eindrücke vom ersten Tag: SUPER!
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Die Ankunft

Heute früh (22.9.2007) bin ich in Frankfurt um 4:30 aufgestanden, um 5:30 mit der S-Bahn zum Flughafen gefahren, um 7:40 losgeflogen und um 9:40 (also 8:40 Ortszeit) nach zwei Stunden Halbschlaf-Flug in London gelandet. Vom Flughafen „London City Airport“ aus bin ich mit zwei U-Bahnen zum Busbahnhof der „Oxford-Tube“ Busse gefahren, und ein solcher Bus hat mich dann bis hier nach Oxford in die Innenstadt gebracht. Zu Fuß war es nicht mehr weit bis zu meinem College. Es heißt „New College“.
Wer nicht weiß, was Colleges sind, das ist nicht schlimm, aber auch gar nicht so einfach zu erklären finde ich: So eine Art um einiges erweitertes Wohnheim, wovon es allerdings ganz schon viele verschiedene gibt (39), die alle einen eigenen Namen und eine eigene lange Tradition haben. JEDER Student in Oxford, egal ob er im „Wohnheim“ wohnt oder nicht, gehört zu einem der Colleges und nicht nur zur Uni. Man muss sich auch für einen Studienplatz nicht nur bei der Uni sondern sowohl bei Uni als auch beim College bewerben und nur, wenn man von beiden genommen wird, kann man in Oxford studieren (alles etwas komplizierter). Ebenso mit den Studiengebühren: Man zahlt Studiengebühren sowohl an die Uni (ca. 5000 Euro/Jahr) als auch ans College (ca. 2500 Euro/Jahr). Jedenfalls lebe ich jetzt in so einem College. Dort werden immer viele Aktivitäten und Gastreden angeboten; es gibt eine Kapelle, einen eigenen Chor, einen eigenen Sportplatz und Park, eine eigene Verwaltung, Putzservice, einen Musikraum, eine eigene Mensa, einen Aufenthaltsraum mit TV etc., Computerräume, eine eigene Bibliothek, Waschräume und vieles mehr ;-) Echt wie ein Kleinstaat! Das College ist der direkte Ansprechpartner für alle organisatorischen Dinge und außerdem bilden die Studis an einem College auch eine Art Gemeinschaft. Meine „Gemeinschaft“ heißt MCR, was für „Middle Common Room“ steht. Middle = mittlere, weil ich schon einen Abschluss habe, also nicht mehr ganz klein bin (das wäre dann „Junior Common Room“), aber auch noch nicht uralt („Senior Common Room“). Im MCR treffen sich also alle, die schon ihren Bachelorabschluss fertig haben und damit jetzt auf dem „Graduate“ level studieren. So, genug verwirrt :-)
Wie ging’s bei der Ankunft weiter? Einmal bei der Pforte angekommen ging alles ganz einfach. Der Pförtner hat mir meinen Schlüssel ausgehändigt, ich bin mit meinem Köfferchen (das meiste hatte ich schon in Kisten geschickt) dahingelaufen und das war’s: ANGEKOMMEN!!!
Es war so 12:30…

Der erste Eindruck: Von außen zwar ein eher hässliches Gebäude, wenn man bedenkt, dass in Oxford fast alle in kleinen Schlössern wohnen (im Gegensatz zu allen anderen New College Gebäuden, die über 800 Jahre alt sind, ist das „graduate building“ in den 70ern noch angebaut worden, weil in den alten Gebäuden nicht mehr genug Platz für alle Studis war), aber von innen dafür umso schöner: Ganz hell, viel Stauraum (Regale, Schränke), riesiger Schreibtisch (damit man auch ordentlich arbeiten kann *hihi*) und alles sehr freundlich mit schönem Holz, recht neuen Möbel und wirklich nicht „versifft“ oder so. Also echt sehr einladend. Ich hab mich gleich wohl gefühlt.



Naja, dann ging’s natürlich erstmal trotzdem noch ein bisschen ans Putzen, da bin ich ja pingelig, dass alles Schubladen und so noch mal ordentlich ausgewischt werden bevor ich da meine sauberen Sachen schön geordnet einräume – ihr kennt mich ja! Als einmal alles an Ort und Stelle war, so wie ich es mir vorgestellt hatte, war das hier – wo ich jetzt gerade zum ersten Mal am Schreibtisch sitze und euch schreibe – schon ein bisschen wie mein Zuhause geworden. Ich habe mir noch eine sehr schöne Gebetsecke eingerichtet und Fotos aufgestellt und -gehängt, sehr gemütlich!



Naja, die ganze Ordnungsaktion hat auch so bis 17:30 gedauert, aber dann waren auch alle bisher angekommenen Kisten plus Koffer ausgepackt! (Nur eine Kiste kommt dann wohl noch am Montag an…)

Dann war aber noch genug Zeit, um mal loszutouren und sich die Stadt ein bisschen anzusehen. Mehr wird davon natürlich noch folgen, aber wenigstens einen ersten Eindruck wollte ich mir verschaffen.

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Erster Eindruck von der Stadt

Im Gegensatz zum letzten Mal, wo es als ich Oxford “besichtigt” habe, ziemlich geschüttet hat, hat mich diesmal die Sonne freundlich begrüßt. Viele Leute waren auf den Straßen unterwegs, recht fröhlich und beschwingt, Samstagmittag bei meiner Ankunft ebenso wie um 18 Uhr, als ich durch die Straßen zog, und sich die Leute schon anfingen in den zahlreichen Restaurants und Bars zu tummeln.

Ich bin dann einfach etwas in der Innenstadt herumgebummelt und habe alles um mich herum beobachtet ohne irgendwelche großen Pläne dabei zu haben. Mein Eindruck war VIEL positiver als beim letzten Mal, wo mich die Stadt ja nicht so umgehauen hatte :-) Ich bin dann noch einkaufen gegangen, und auch da hatte ich schlimmere Preise erwartet (guter Kurs für mich im Moment!) – noch eine positive Überraschung am ersten Tag. Insgesamt ist Oxford ist echt ein hübsches Städtchen, aber mehr zur Stadt folgt bestimmt in einer der folgenden Emails und wenn ich erstmal ein paar Fotos habe :)

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Kurzer Update der letzten Wochen

Ich kann es keinem verübeln, wenn er/sie nicht mehr weiß, was ich eigentlich den ganzen Sommer noch so bis September gemacht habe, deshalb hier die Kurzzusammenfassung: Nach meinem Praktikum in Boston, bin ich am 15.8. nach drei Wochen Urlaub mit meiner Familie in Kanada aus Toronto zurück nach Deutschland geflogen und habe dann drei Tage in Kassel verbracht und den 70. Geburtstag meiner lieben Oma noch mitfeiern dürfen :-) Dann bin ich für zehn Tage mit Anton in die Schweiz gefahren (Ende August) und wir haben unseren ersten wunderschönen (!) Urlaub zu zweit in einer hübschen Berghütte in den Alpen verbracht. Danach war ich wieder drei Tage zu Hause in Kassel bevor ich mich dann noch in den ersten beiden Septemberwochen in Papenburg auf einer Ferienakademie des Cusanuswerks mit dem Thema „China“ beschäftigt habe. Ja, und dann war noch genau eine Woche (15.-22.9.) zum Packen und Organisieren Zeit und seit dem 22.9. bin ich nun hier.

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Doch schon die ersten paar Tage…

Wie ihr bemerkt habt, habe ich es leider nicht geschafft, diese Email gleich am ersten Abend oder nächsten Tag loszuschicken, denn bis ich endlich Internetzugang auf meinem Zimmer hatte war es schon Dienstag. Deswegen bekommt ihr diese News jetzt etwas verspätet zugeschickt und ich könnte schon wieder zig andere Dinge erzählen und oben hinzufügen – aber es soll ja nicht alles viel zu lang werden.
Nur kurz noch: Die erste halbe Woche war suuuuper! Ich habe schon sehr viele nette Leute von meinem Kurs und meinem College kennen gelernt, viel von der Stadt gesehen, viel organisiert, was am Anfang so anliegt etc., aber dazu dann das nächste Mal mehr. Nächsten Montag fängt unser Kurs richtig an, diese Woche haben wir noch eine Konferenz sozusagen als Auftaktveranstaltung. Ich freue mich schon sehr auf alles :-)

Ganz liebe Grüße aus dem schönen Oxford,
Eure Miriam

Arrived in Oxford

Dear friends!

I haven’t written for such a long time and I apologize for that. Also, my blog was having a „summer sleep“ :-) The last weeks were really busy but at the same time, I had the chance to collect many different experiences and impressions.
One week ago, I finally arrived at the location where I will be during the next 12 months: Oxford. Everything is really exciting for me right now, because I meet so many new people and live in a completely new environment – similar to when I first arrived in Montreal and Boston. I would like to share a little bit of what I have done and will do in the last and next couple of weeks. This is only a short update and whoever wants some more information is very welcome to send me an email.

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Arrival

Last Saturday, on the 22nd of September, I landed in England (London) and took a bus to Oxford. Everything went really smoothly and when I arrived in Oxford, I just walked to the Porter’s Lodge of New College (my College here in Oxford) and I was given my key, went to my room and had found a new home ;-)
For those of you who don’t know the structure of the University of Oxford very well – I am one of those – I have to say that every student belongs to the University and one of 39 Colleges. I live in College accommodation, I can eat in College and similar to the residences at McGill or other places, a lot of social activities are going on in College. I belong to the “Middle Common Room” (MCR) since I’m a grad student now.




My first impression from my building and my room was great (and it didn’t change). When I look out of my window, I look at the old city wall which I find quite exciting. Oxford has so many old and beautiful buildings. The entire College is like a small castle ;-) (Yes, 600 years old or so…) Come visit me, if you want to see this place! It already feels a little bit like “home”.



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The city

As I said, the city of Oxford is really beautiful. There are so many old buildings which are all in a very good condition and we also have over 100 libraries! The life in the city is mostly shaped by students and every other building is a College or University building *haha* There are many nice streets and shops and of course, consistent with the English culture, many many pubs ;-)

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The last weeks before I came here

Here is a short summary of what I did in the last couple of weeks: After having finished my internship in Boston, I came to Canada for almost three weeks. I met my parents and 3 of my brothers and we rented a mobile home with which we drove along the east coast: from Toronto to Kingston, Ottawa, Montreal, Québec City, the Algonquin Park and Niagara Falls and finally back to Toronto again. (I saw more than during the 8 months in Montreal.) It was great! Then, on the 15th of August, I finally flew back to Germany and I spent a vacation of altogether ten days with Anton whom I hadn’t seen for more then four months! It was GREAT!! We were in the Alps (Switzerland) and spent a lot of quality-time together; we also had a lot of time to talk to each other while hiking through the beautiful nature that was created by our amazing God! After that vacation, I participated in a two-week-long summer school organized by my scholarship organization which was also great. We studied “China” – Economy, Human Rights, Political System, News … It was really interesting and I met fantastic people. After that, I had one week to pack my stuff and send it to the UK and then I headed off :-)

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The next weeks and my course

So now, I’m here and what will happen next? I came here to study Neuroscience. It’s a 12-months Master’s program which usually leads into the PhD (an additional three years here in England). The system is a little different from the US/Canada. Basically everyone who wants to do a PhD completes a Master’s program first.
Last week, my class – consisting of 22 people from all over the world – participated in an autumn school in Cognitive Neuroscience. Next week, we will have some introductory classes and it’s also fresher’s week. After that, the first term starts! It goes until Christmas and I’m excited to have classes again!!! (The last time I took classes was 2006 at McGill – after that, I only wrote my thesis, went to Africa and Boston…)
The students in my class are all very nice and friendly; I really like most of them and I'm excited about getting to know them more and more in the next weeks!

Many greetings and blessings from Oxford,
Miriam

Sunday, July 1, 2007

Last moments in Boston...

Dieser Blog steht unter dem Motto „Zeit“, denn ich konstatiere wieder einmal, dass merkwürdigerweise die Zeit gegen Ende meines Aufenthaltes und mit dem Näherrücken des Abschieds anfängt schneller zu rennen. So ging es mir nach einem Studienjahr in Kanada, bei meinem Aufenthalt in Mali und das ganze Spiel wiederholt sich jetzt in Boston. Die letzten Wochen vergehen immer so unglaublich schnell! Mir bleiben nur noch 3 ½ Wochen. Insofern ist dies auch der letzte Blog, den ic in den USA schreibe. Der nächste folgt frühestens Ende August – und dann wieder aus Deutschland. Ich versuche jetzt noch in jeder Hinsicht, die letzten verbleibenden Wochen auszukosten – mit den lieben Menschen, mit der tollen Arbeit, eben allem, was zu Boston jetzt für mich dazugehört.

Kurzfassung: Ich versuche die Zeit zu nutzen, die mir hier bleibt – in jeder Hinsicht :)
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Zeit mit Deborah…



Sie ist eine der Personen, die mir „persönlich“ am meisten in Erinnerung bleiben wird, die mir fehlen wird und die zu einer richtig guten Freundin geworden ist. Sie ist eine Studentin am M.I.T., die jetzt auch über den Sommer hier im Labor arbeitet (übrigens ursprünglich aus Nebraska!) Wir verbringen wirklich den ganzen Tag und meistens die halbe Nacht gemeinsam im Lab, teilen die Liebe zu unserer Arbeit, können über Gott und die Welt reden, viel gemeinsam lachen. Wir helfen uns mit unseren Projekten, und wenn es dazu kommt, dass wir uns mal von unserer geliebten Arbeitsstelle losreißen können, dann gehen wir gemeinsam in den Gottesdienst, backen Scones für das Lab (das ist so ein süßes Gebäck, irgendwo zwischen Kuchen und Keksen anzusiedeln – musste ich natürlich kennen lernen und hat wirklich gut geschmeckt ;)). Wir gehen gemeinsam zum Friseur und stellen fest, wie ähnlich „verrückt“ wir sind, und dass wir uns in Punkten verstehen, in denen uns kaum ein anderer Normalsterblicher verstehen würde. So kommt es auch mal vor, dass wir zufällig nachts um 12 am Samstagabend die einzigen Zurückgebliebenen im Labor sind und bei einem Gang auf die Toilette feststellen, dass ein anderes Labor gerade eine Party im gleichen Gebäude feiert, so dass wir uns kurze Zeit später (und noch bis nachts um 3 Uhr) auf einer Party von lauter Hirnforschern umgeben im „McGovern Institute for Brain Research“-Gebäude am M.I.T. wieder finden :) Während wir es auf der „Wine-and-Cheese-Party“ von Deborah’s Wohnheim zugegebenermaßen 20 Minuten ausgehalten haben… Ja, es gäbe tausend solcher Anekdoten zu erzählen, aber ich will’s ja mal nicht übertreiben *schmunzel* Sie ist ein toller Mensch, ich werde sie vermissen und sie ist traurig, dass ich gehe…
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Zeit im Lab…
Ich mache es kurz: Die Arbeit läuft suuuuuper, es macht immer noch so viel Spaß, die Ergebnisse sehen ziemlich gut aus, wir hoffen, dass wir sie möglichst bald publizieren können, aber wie gesagt, die Zeit rennt. Ich versuche noch so viel wie möglich „done“ zu kriegen, bevor ich wieder fahre und nach wie vor verbringe ich dort die meiste Zeit. Ich habe seit den letzten News 211,5 Stunden im Lab verbracht – den Rest könnt ihr euch dazudenken oder ausrechnen ;) Aber keine Sorge, in diese Zeit fällt auch Essen und Telefonate und Gespräche mit Deborah etc. :-) Johannes, mein Betreuer, ist auch traurig, wenn ich wieder fahre…
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Zeit mit dem Lab…
… und damit meine ich die Leute. Die sind ein wichtiger Teil der guten Arbeitsatmosphäre, und immer wieder kommt spontan einer bei meinem Büro vorbei und fragt, ob ich abends mit ihnen „dieses oder jenes“ machen würde. Gestern waren wir abends um einen Gastredner zu verabschieden noch kurz in einem Restaurant und letzten Dienstag hat zum Beispiel Nancy (die Professorin!!!) für uns alle gegrillt, und uns alle zu sich nach Hause in den Garten eingeladen… Eine total nette Atmosphäre – ein echt gelungener Abend. Und so lerne ich auch die ganzen Forscher immer besser kennen, und kann euch versichern: Es sind ganz normale Menschen :P Dieses Lab ist nicht nur wahnsinnig gut und anregend sondern auch besonders vom sozialen Aspekt her beeindruckend – ich werde auch schon gefragt, wann ich denn wiederkomme *schmunzel* Könnte man es doch etwas näher nach Deutschland verlegen würde ich sofort hingehen!!!
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Die restliche Zeit…
Da gibt es nicht so viele – aber doch wichtige Momente: Ich freue mich schon immer auf die wöchentliche Bible Study am Donnerstagabend und auf meinen freien Sonntag.

FOTO: BIBLE STUDY

Einen dieser Sonntage habe ich fast komplett mit eben diesen Freunden der Bible Study im Boston Common Park verbracht, mir von einem kleinen Jungen Baseball spielen beibringen lassen (es macht wesentlich mehr Spaß es zu spielen als zuzugucken!!!) und Picknick und Open-Air-Gottesdienst bei strahlendem Sonnenschein genossen.

FOTO: PICKNICK IM PARK


FOTO: BASEBALL SPIELEN LERNEN...

Einen anderen Sonntag habe ich außerhalb der Stadt in Georgetown verbracht. Dort wohnt die Gastfamilie, bei der Katharina nach ihrem Abi 6 Monate gewohnt hat und wo gerade meine Cousine aus Marburg über den Sommer zu Gast ist. Schon lustig, Nele (meine Cousine) in Amerika treffen zu können, wo wir uns schon in Deutschland kaum sehen. Das war richtig schön! Insgesamt sind die Sonntage immer echt ein guter Ausgleich zu dem Rest der Woche und beides zusammen genommen ist die Woche dann perfekt :) Heute (wieder einmal: Sonntag) werde ich das „Museum of Science“ angucken, mit ein paar Cusanern (gleiches Begabtenförderungswerk) zusammen und natürlich Deborah. Abends gehen wir aufs „Boston Harbor Fest“ und dazwischen noch zusammen in den Gottesdienst. Ich habe die konservativen Cusis dazu überzeugen können in einen jugendgerechten Lobpreis-Godi mitzukommen *schmunzel* Der Tag wird bestimmt super!
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Zeit mit den Liebsten…
Auch wenn die Zeit hier davonrennt und ich sie sehr genieße muss ich sagen, dass ich mich gerade in den letzten Wochen manchmal nach Hause gewünscht habe, wo gerade so viel passiert… Denn „Zeit mit den Liebsten“ gibt es im Moment nur am Telefon. Anton hat im Juni in England Unis für den Master angeguckt und sich für York entschieden (es wird also eine einjährige Oxford-York-Beziehung), meine große Schwester Kathy ist mit Mario von ihrer Weltreise wiedergekommen, meine kleine Schwester Maggy hat ein Spitzenabi gemacht und ist gleichzeitig durch halb Deutschland getourt um ihrem Traum des Operngesangsstudiums näher zu kommen… Der kleine Benjamin ist 4 geworden, die Oma 80, und Johannes hatte auch vor 2 Wochen Geburtstag… Luci, mit der ich 2 Monate eine sehr intensive Zeit in Mali verbracht habe, ist nun auch wieder zurück in Deutschland und die CE plant eifrig das Sommerzeltlager JUMP (gerade ist das JumpStart), was ich dieses Jahr verpassen werde… Solche Dinge haben trotz aller Arbeit einen großen Stellenwert für mich und spuken immer in meinen Gedanken umher. Ich freue mich schon auf die Rückreise und darauf, wieder „echte Zeit“ mit all diesen mir so lieben Menschen zu verbringen :)
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Zeit sich im Sommer zu sehen?
Bevor mein Flieger am 15.8. in Toronto abhebt und am 16.8. in Frankfurt landet, habe ich wie schon gesagt erst noch 3 ½ Wochen hier in Boston, nämlich bis zum 25.7., und dann treffe ich am 26.7. meine halbe Familie in Toronto und wir fahren lustig in Kanada umher (auch Montreal!!!) und fliegen dann gemeinsam zurück. Eine kurze Terminübersicht für die, die es interessiert: Ich bin also das WE vom 17.-19.8. auf jeden Fall in Kassel. Danach fahre ich allerdings noch mal mit Anton so etwa 10 Tage weg, bis Ende August (in eine Schweizer Berghütte, schön, nicht?), bin dann noch mal ein paar Tage in Kassel, fahre dann voraussichtlich auf die zweiwöchige Sommerakadamie vom Cusanuswerk (Stipendium) und habe dann noch genau eine Septemberwoche, bevor ich nach Oxford umziehe (Umzug so um den 22./23.9.)!
Ich freue mich immer, von euch zu hören. Was erlebt ihr so über den Sommer? Lasst mich wissen, wo ihr wann steckt, vielleicht sieht man sich ja irgendwann zwischendrin mal… Ich freue mich immer von allen anderen Emails zu bekommen :)

Saturday, June 9, 2007

Wunderschöner Alltag

Ich glaube heute könnte ich es schaffen, mich kürzer zu fassen. Es ist alles gerade so ausgeglichen und schön, so richtig „smooth“ würde man im Englischen sagen. Es gibt zwar viele kleine Details zu erzählen, aber die Grundbotschaft ist, ich genieße mein Leben und die Chancen, die mir hier geboten werden – auch aber nicht nur intellektuell, ebenso auf menschlicher Ebene. Es fühlt sich gerade so schön an, hier zu sein, langsam nicht mehr „fremd“ zu sein, sondern Leute „richtig“/ „besser“ zu kennen und sich „zu Hause“ zu fühlen. Ich weiß, das ist ein großer Fehler mit Hinblick auf den Abschied, der mir umso schwerer fallen wird, aber es ist schön, sich hier wohl zu fühlen – und das tue ich gerade von vorne bis hinten! Ich spüre, wie der Herr wirklich alles in seiner Hand hat – es kann nicht so viele Zufälle geben – ich erlebe so viel Segen von allen möglichen Seiten in den letzten Wochen J Da hat jemand wahnsinnig Tolles seine Hand im Spiel, ganz sicher!

Kurzfassung: Wohin ich auch gehe: Begegnungen und Arbeit sind gesegnet, ob im Lab, in Montreal oder meiner neuen Bible Study
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Update aus dem Lab – „Socials“

Da ich letztes Mal mein Projekt im Detail beschrieben habe, diesmal nur ein kurzer Update aus dem Lab, insbesondere angereichert mit persönlichen Begegnungen.

Nach wie vor genieße ich meine Arbeit sehr, was sich mehr und mehr darin auswirkt, dass ich meinen Wohnsitz verlagere und nur für 7 Stunden Schlaf nach Hause gehe :) Es hat sich ein richtiger Rhythmus eingestellt: Ich arbeite den ganzen Tag hier, habe kurze Gesprächs- und „Lach“-Pausen mit Deborah (s.u.), nehme mein Essen mit hierher, warte sehnsüchtig auf das ausführliche Telefonat mit Anton, was eigentlich jeden Abend stattfindet, und arbeite danach noch so lange, bis ich zu müde bin und nach Hause gehe und schlafe…Ganz simpel, jeden Tag ähnlich und doch so wunderbar! Und was genial ist: Auch wenn alle Lab-Mitglieder am Morgen erst so nach und nach eintrudeln und nach und nach ab 5 Uhr oder später am Abend wieder verschwinden, so bin ich doch nie alleine hier – denn ich „wohne“ nicht als einzige übern Sommer hier im Lab. Wir sind zu zweit:

Deborah, eine sehr motivierte intelligente und super-nette Bachelorstudentin macht im Sommer auch ein Praktikum hier im Lab (bei einem anderen Betreuer). Wir haben uns gleich ins Herz geschlossen und schnell und total gut angefreundet! Das ist so schön. Sie ist Christin (!), immer wieder helfen wir uns gegenseitig und beraten uns bei Fragestellungen, wir haben viel Spaß zusammen, erzählen uns wie wir voran kommen, etc… Letzten Sonntag waren wir zusammen in der Kirche, haben abends zusammen gekocht und gesungen… Jetzt war sie auch schon mit in meiner Bible Study (ich habe sie natürlich hingeschleppt *freu* - s.u.) Wir sind auch immer beide für lustige und/oder verrückte Aktionen zu haben. So haben wir z.B. einfach mal gegenüber am Kiosk ne ganze Packung Eis gekauft und gemeinsam verzehrt ;) Es ist einfach unbeschreiblich schön mit ihr. Abends um 10 Uhr „entschuldigen“ wir uns beim anderen, dass wir heute mal so früh nach Hause gehen *hihi*

Auch sonst – von Deborah abgesehen – bin ich jetzt schon viel mehr ins „social life“ des Labs integriert. Neulich haben wir eine Überraschungs-Geburtstagsfeier für eine der hier arbeitenden geschmissen. Ich hatte kurzzeitig Angst, dass ihr Herz nicht mehr weiter schlägt, als sie ahnungslos in ihre Wohnung kam und wir hinter der Wohnzimmertür versteckt alle „Surprise“ geschrien haben, als sie rein kam *schmunzel* Dann waren wir einen anderen Abend mal gemeinsam bei einem Inder essen – sehr lecker, und wieder einen anderen Abend war ich mit bei Johannes eingeladen, wo wir zusammen gekocht haben (mein Betreuer)! Alle sind unglaublich nett, und auch wenn sie wirklich viel arbeiten (nur im Gegensatz zu Deborah und mir auch von zu Hause aus), haben sie immer gute Laune, sind für jeden Spaß zu haben und für kurzfristige Aktionen mit den anderen zu begeistern. Echt ein ganz besonderes Lab! Ich hab’s gut erwischt – und das war auch bestimmt kein Zufall :-)

Und noch kurz inhaltlich: Kurz nachdem ich euch das letzte Mal geschrieben habe, habe ich Nancy zum „Stand-der-Dinge“-Treffen getroffen, sie ist die Leiterin des Labs. Johannes und ich haben ihr von den Fortschritten in unserem Projekt erzählt, und sie war total begeistert und hat als verantwortliches Geldgeberin sofort zugestimmt, dass wir mehr Versuchspersonen in den Kernspintomografen „schieben“ können. Das hat mich natürlich sehr gefreut und so haben wir einige Stunden beim fMRT- Gerät zugebracht und angefangen das Folgeexperiment des ersten Experiments zu scannen. Im Moment habe ich also jedem Menge Daten vor mir liegen. Die des ersten und die des zweiten Experiments… Es sieht alles schon ziemlich gut und vielversprechend aus, aber bis wir die Ergebnisse aus unseren recht komplexen und umfangreichen Daten wirklich verstanden haben und in einer vernünftigen Form kompakt „rüberbringen“ können, kann es noch eine Weile dauern – es bleibt also weiterhin spannend!

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Wochenende in Montreal

Ha, natürlich ist es bis hierhin schon wieder alles viel zu lang geworden, dabei dachte ich, hier würde erst der Hauptteil anfangen… Naja :) Ihr kennt mich ja mittlerweile… Jetzt kürzer: Am 24.5. bin ich abends in den Bus gestiegen und morgens in Montreal aufgewacht :) Bei Barry und Michele (meine Freunde aus dem Auslandsjahr in Kanada) habe ich geschlafen und die meiste Zeit an diesem langen Wochenende verbracht – das war wirklich total nett, und ich hatte mit den Kids Briana und Naomi viel „Fun“! Einfach ein total schönes und gesegnetes Wiedersehen.

Dann habe ich natürlich auch einige andere Freunde getroffen, insbesondere habe ich Ximena und Mathieu, meine ehemaligen Mitbewohner wiedergesehen! Die kleine Juliette ist so groß geworden, unglaublich! Natürlich musste ich auch zu meinem Lieblings-Café „Juliette et Chocolat“ gehen, ein Gehirn-Symposium an der McGill Universität, sowie den Tag der offenen Museen mitnehmen und am Montag Abend ging’s dann auch schon nach einem erfüllten und gefüllten Wochenende wieder zurück zum Bus. (Hier war am Montag „Memorial Day“, d.h. Feiertag.) Aber bevor ich abends abgefahren bin habe ich noch etwas ganz Besonderes miterleben dürfen, nämlich eine Taufe im Fluss! Und zwar nicht von irgendwem sondern von meiner lieben Esther, einer meiner besten Freundinnen von damals aus der Bible Study. Sie wurde von Michele getauft – der Fluss war bestimmt wahnsinnig kalt, aber mindestens genauso sehr hat sie danach gestrahlt. Eindrucksvolle Momente – Fotos:
Vorher... mittendrin... nachher: Grund zum Danken! :)








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Bible Study

Ja, und dann gibt’s jetzt einen Tag in der Woche, an dem ich vor 10 Uhr abends das Lab verlasse: Der Donnerstag! *freu* Ich habe nämlich eine super-tolle gute weiterbringende anregende nette Bible Study gefunden! Es ist eine Gruppe, die nur aus M.I.T.-Doktoranden besteht, sehr genial!!! Das ist eine Atmosphäre, oh, ich kann’s gar nicht beschreiben, ich könnte nur so hinwegschmelzen beim Erzählen… Wahnsinnig dicht sowohl intellektuell als auch spirituell – eine solch intensive Kombination aus beidem habe ich noch nie zuvor erlebt. Stellt euch mal vor: Alles angehende Spitzen-Wissenschaftler und doch irgendwie fast das gleiche Alter und wahnsinnig nett!!! UND: An Gott interessiert und daran, ihren Glauben durch ihr Leben und durch ihr Tun weiterzugeben und zu verkünden! Wir haben so intensive Gebetszeiten und Bibeldiskussionen – das ist zu schön um wahr zu sein. Ich liebe die Leute dort schon jetzt alle… Der Donnerstagabend ist immer einer der Höhepunkte der Woche ;)

Neulich war ich übrigens mit denen auch mal äthiopisch essen? Habt ihr das schon gemacht – ist ziemlich lustig, man darf mit Händen essen und die „Schaufel“ ist so elastisch-leckeres Brot … ;P

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Verlängerung

Am Rande ist noch anzumerken, dass ich nach so viel Freude hier vor Ort beschlossen habe, länger zu bleiben :) Das ist aber kein Grund einen Schock zu kriegen, denn mein Rückflug bleibt der gleiche (15. August). Eigentlich wollte ich den Juli ja noch in Montreal verbringen, bevor ich im August mit meiner Familie durch Kanada düse und dann zurückkomme. Aber ich habe es hingekriegt, meinen Visa-Waiver „zu verlängern“, noch so eine Wundergeschichte :) Jedenfalls heißt das, dass ich (theoretisch noch viel länger aber praktisch) bis Ende Juli in den Staaten bleiben kann, also bis meine Familie kommt, und somit kann ich immerhin zweieinhalb Wochen länger als geplant in dieser tollen Umgebung arbeiten!

Praise the Lord!
Miriam

Tuesday, May 15, 2007

Genieße meine Zeit in Boston...

Ich weiß, es ist eine Schande, dass ihr, während ich mich in meinem eigenen Büro im Hightech-Labor am MIT befinde, einen Monat auf den nächsten Blog warten müsst, während ich aus dem miserablen Internetcafé in Mali fast jede Woche von mir habe hören lassen ;

MEIN BÜRO

Aber im Lab ist’s so genial, dass ich mich nie von der Arbeit losreißen kann – dort lebe ich sozusagen ;) Naja, so ganz stimmt’s auch nicht, ich war zwischendrin noch auf einer Konferenz in New York, hatte Besuch aus Montreal, habe interessante Leute und Kirchen kennen gelernt und so weiter… Aber eins nach dem anderen :) Es gibt viel Nachholbedarf und ich kann es wirklich keinem verübeln, wenn er/sie dies nicht bis zum Ende liest oder die langen Abschnitte weglässt – aber einige interessiert es ja auch ausführlich, was so in den letzten vier Wochen passiert ist und mir macht es auch wirklich Spaß, von all den spannenden Erfahrungen zu erzählen ;) Fotos aus New York kommen hoffentlich bald noch hier dazu...


NEW YORK NIGHT LIFE :)

Kurzfassung: Barry und Michele zu Besuch, nette Bush-Wähler kennen gelernt (ist kein Widerspruch!), Konferenz in New York und sonst Tag und Nacht im Lab – mir geht’s super!
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Nach dem Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“: Das Lab & mein Projekt



BILDER VOM LAB


In den unspektakulären aber für mich trotzdem sehr spannenden Zeiten besteht mein Leben im Moment aus dem Lab, wo ich im Schnitt wahrscheinlich 12 Stunden meines Tages verbringe (freiwillig *grins*). Deshalb fange ich damit mal an ;)
Dort gibt es eine Mikrowelle, einen Wasserkocher, einen Kühlschrank, eine Kaffeemaschine, ein Sofa für den Mittagsschlaf (Scherz!) – was braucht man mehr ;P
Das Lab wird von Nancy Kanwisher geleitet (Hier könnt ihr sie und die anderen sehen, mit denen ich arbeite: http://web.mit.edu/bcs/nklab/people.shtml). Alle sind wahnsinnig nett und kooperativ, und zwischendrin ergeben sich immer wieder gute Gespräche. Jede Woche haben wir ein Lab-Meeting, wo entweder ein Gast-Vortrag oder ein Vortrag von einer Person aus dem eigenen Lab ansteht und dazu gibt es dann Cookies und gute wissenschaftliche Auseinandersetzungen. Auch wenn die Leute kommen und gehen wie und wann sie wollen – es kann mal vorkommen, dass ich um 9 morgens noch alleine da sitze, oder aber auch, dass abends um 10 noch in jedem Büro jemand hockt – ist es ein sehr renommiertes Lab und alle arbeiten gern und viel. Soviel zum allgemeinen Blabla :) Mit dem Lab habe ich es also wirklich gut getroffen! Jetzt komme ich mal zum fachlichen :)

Worum geht es in „meinem“ Projekt? Ich habe mehr oder weniger eines der Projekte eines PhD Studenten (= Doktoranden) von Nancy Kanwisher übernommen. Wenn man es als „hot topic“ formulieren möchte, kann man sagen, dass es um „Neuroeconomics“ Forschung geht, das ist ein Bereich der Hirnforschung der gerade ziemlich im Kommen ist. Es geht darum, wie (ökonomische) Entscheidungen auf Gehirnebene initiiert bzw. codiert und verarbeitet werden. Um es etwas konkreter zu fassen: Wir gucken uns die Gehirnaktivität in ganz normalen gesunden Menschen an, wenn sie mit verschieden hohen und zeitlich verzögerten Belohnungen konfrontiert sind: Einmal bekommen sie 1$ in 9 Wochen, ein anderes Mal 3$ in 3 Wochen usw. – es variieren also Zeit und Höhe des Betrags und uns interessiert ihre Reaktion auf Gehirnebene bei den verschiedenen Möglichkeiten (sehr bald versus spät, hoher versus kleiner Betrag). Rein verhaltensmäßig betrachtet gibt es schon viele Theorien und in der Wirtschaft kann man ziemlich genau vorhersagen und erklären, wie sich Menschen in welchen Situationen entscheiden würden und welche „Belohnung“ sie vorziehen würden. Da es Menschen gibt, z.B. Alkohol-/Drogenabhängige, die prinzipiell die Option wählen würden, die ihnen gerade jetzt am attraktivsten erscheint, aber leider deswegen auch scheitern, länger in die Zukunft zu planen (z.B. zu sparen) (=impulsives Verhalten), wäre es interessant zu wissen, wo das im Gehirn seine Ursache hat. Man weiß bereits, dass es Areale gibt, die den Betrag einer Belohnung codieren, aber über den Einfluss der Verzögerung auf die entscheidenden Areale weiß man noch viel weniger. Dazu gibt es ein-zwei gute Studien im Menschen, und etwas mehr Vorwissen aus Tierversuche, aber noch keiner konnte den Zusammenhang von zeitlicher Verzögerung und Betrag letztendlich auf Gehirnebene erklären. In der Wirtschaft ist die Tatsache, dass 1$ heute subjektiv mehr ist als 1$ in 9 Wochen auch unter dem Begriff „zeitliche Diskontierung“ bekannt.
Kurz gesagt ist in meinem Projekt also die Frage: Gibt es im Gehirn Netzwerke, die das zeitliche Diskontierungsverhalten codieren?

Sorry, das war jetzt für den Einstieg recht lang – dabei habe ich noch versucht es einfach zu halten, aber das ist echt schwierig ;) Ihr könnt gerne nachfragen, wenn es euch interessiert…

Was mache ich nun also konkret? In den ersten paar Tagen habe ich natürlich angefangen, mich in das Thema einzulesen und die Literatur, die es bereit zu ähnlichen Fragestellungen gibt, etwas zu durchforsten. Dann kamen auch so Standardtests wie das „Human Subject Training“ und „fMRI safety training“ dazu, so dass ich jetzt die offizielle Erlaubnis habe, Experimente am MIT durchzuführen. Die inhaltliche Arbeit hat mit der Auswertung der Daten des bereits von meinem Betreuer Johannes durchgeführten Experiments begonnen. Dabei habe ich einige Zeit gebraucht, um mich in die Struktur des Analyse-Programms SPM einzuarbeiten und eine „Batch-File“ zu schreiben, die es ermöglicht, dass die Daten „sich von alleine über Nacht“ analysieren – was letztendlich nach der Beseitigung einiger Inkompabilitäts-Probleme von verschiedenen Matlab (= das Programm, das wir verwenden)-Versionen dann auch geklappt hat. Jetzt gerade fängt wirklich die HEIßE Phase an, denn die Daten sind nun endlich (richtig!) fertig analysiert und wir können auch Ergebnisse, die es zu der Höhe der Belohnung wie oben angedeutet bereits gibt, erfolgreich reproduzieren, was immer ein wichtiges Indiz dafür ist, dass wir bei der Analyse alles richtig gemacht haben. Das heißt, jetzt wird und ist es gerade richtig spannend, sich die Daten mit Hinblick auf die Komponente der zeitlichen Verzögerung genauer anzugucken!!!

Noch dazu kommt als „willkommene Ablenkung“, dass das MIT wirklich ständig super-gute Gastvorlesungen veranstaltet – mehrmals in der Woche kommen hochkarätige Leute wie Nature reviewer, Nick Chater aus London, andere Profs von der Uni Bologna, Harvard,… Nächste Woche haben wir sogar einen ganzen Tag lang ein Symposium mit Vorlesungen aus aller Welt zu fMRT und dem dabei gemessenen BOLD-Signal!!! Eine sehr „stimulierende“ Umgebung schlichtweg und für mich unheimlich bereichernd :)

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Church-Exploring

Aber daneben gibt’s auch noch ein klitzekleines bisschen “anderes Leben” ;P Zum Beispiel habe ich beschlossen, mir immer den Sonntag “frei” (im Sinne von frei vom Lab) zu halten. Heute habe ich irgendwie gleich zwei verschiedene Gottesdienste kennen gelernt – um ehrlich zu sein total ungeplant, aber ich war gerade aus der einen Kirche raus als die andere direkt gegenüber ihren „service“ gestartet hat und so bin ich da auch noch rein. Mittlerweile habe ich echt einen großen Teil des spannenden und breit gefächterten Spektrums an Kirchen und Konfessionen hier in Amerika kennen gelernt: Von der nicht-konfessionsgebundenen sehr musik- und lobpreisgeprägten Vineyard Kirche an meinem ersten Sonntag, über eine anglikanische Messe heute, die katholische Studentengemeinde vom MIT vor drei Wochen bis hin zu einer kleinen Kirche auf dem Land vor zwei Wochen und einem sehr intellektuell hochkarätigen bis auf den letzten Platz ausgebuchten Evangelikaden-Gottesdienst (heute Nr.2)! Jeder dieser Kirchen würde eigentlich ein eigenes Kapitel zustehen (das erspar ich euch!) und ihr müsst mich für durchgeknallt erklären, dass ich zu tausend Kirchen hingehe. Teils hat das einfach damit zu tun, wo ich an den Sonntagen eben gerade war (einmal zu Besuch bei einer Familie außerhalb von Boston = „auf dem Land“, heute in der Innenstadt, wo direkt am Park die zwei besagten Kirchen liegen usw.), zum anderen wird immer so viel gemunkelt und geredet, dass ich mir gerne selber ein Bild machen wollte vom Christentum (nicht alle Christen wählen Bush!) in Amerika, und zum dritten ist es echt spannend und für mich unheimlich bereichernd und bisher konnte ich jeder Gemeinschaft ETWAS besonderes, was sie ausmacht, abgewinnen (von wirklich tiefem gelebten Glauben, über tolle Liturgie, gute Musik und Gemeinschaft, soziale Aktivitäten und intensives Gebet bis hin zu einer beeindruckend guten Bibelauslegung!)

Ein Aspekt, in dem ALLE Kirchen – gleich welcher Konfession – hier in Amerika den deutschen weit voraus sind, ist die Begrüßung von Neuen (ich nehme hier ausdrücklich die Studi-Gemeinde in Osna raus!) Sofort fällt es irgendwem auf, dass man noch nie da war, man kriegt eine Willkommenskarte, Informationen über die Kirche und mögliche Gebetskreise und Aktivitäten/Chöre/… in die Hand gedrückt, Leute sprechen einen an, man kriegt einen Starbucks-Gutschein zugeschickt und eine CD mit der in der Kirche aufgenommenen Musik und und! Es wird wirklich alles dafür getan, neue Gesichter herzlich zu empfangen und gleich zu integrieren! Das ist echt was, was wir uns in deutschen Kirchen wirklich abgucken sollten…

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Michele-Barry-WE

Chronologisch gehe ich heute irgendwie sowieso nicht mehr vor, also erzähle ich einfach mal themenweise, was noch so los war: Ein langes Wochenende hatte ich Besuch von meiner super-lieben kanadischen Adoptivfamilie, wie ich sie jetzt mal taufe: nämlich Barry, Michele und ihre zwei Kinder Briana und Naomi, die damals in Kanada meine internationale Bibelgruppe geleitet hatten. Sie wiederzusehen und Zeit mit ihnen zu verbringen war einfach KLASSE! Ich hab mit ihnen sozusagen gleichzeitig die Stadt erkundet (denn vorher hatte ich außer dem Lab ja auch noch nichts von Boston gesehen:)) Shopping, und gutes Essen, eine MIT-Tour, sowie eine Führung zu der „Geschichte der Schwarzen in Boston“ am Beacon Hill, gemütlich im schönen Park „Boston Common“ sitzen und die so bekannte „Fenueil Hall“ angucken – es war echt von allem etwas dabei, das Wetter hat migespielt und nicht zu letzt hatten wir vor allem Spaß, gute Gespräche und Zeit für „Updates“ und Spiele und viel Lachen! Hat mir echt gut getan!!!
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Leute, Leute,…

Aber jetzt wo ich auf die letzten Wochen zurückblicke stelle ich gerade selber mit Erstaunen fest, dass ich ja doch schon einige andere spannende Leute kennen gelernt habe. Ich muss jetzt leider etwas kürzen, denn wieder hat eigentlich jeder von ihnen eine eigene Geschichte, die ein Buch füllen könnte…
(1) Zunächst einmal ist da Kent, ein Amerikaner, der außer Fitnessstudio und Arbeit nicht viel anderes Leben hat und mit mir in einen Burger-Fastfood-Laden gehen will, weil dort das Essen gesund ist ;) Mit ihm hatte ich Emails geschrieben, als ich noch in Deutschland war und mich im Internet nach einem Zimmer umgeguckt hatte – er war unter denen, die ein Zimmer vermieten wollten. Auch wenn ich mich aus Gründen der Entfernung gegen seine Wohnung entschieden hatte, war er einfach nett und so hatten wir beschlossen uns mal einen Abend zu treffen…
(2) Dann ist da der vielgereiste Großvater von zwei Enkeln, die ihre Fahrräder nicht mehr brauchen, und den ich kennen gelernt habe, weil er besagte Fahrräder ganz günstig abzugeben hatte (Ja, ich habe zu meiner großen Freude jetzt ein Fahrrad!!! *hüpf*) und der wahnsinnig intelligent ist und mir von seiner Deutschland-Reise von vor 20 Jahren in allen Details erzählt hat und das Fahrrad anfängt vor meinen Augen seelenruhig zu reparieren, als ich eigentlich kam um es abzuholen. Naja, dafür hatten wir ein gutes Gespräch in der halben Stunde Reparaturzeit. Er ist Ingenieur und jetzt Rentner…
(3) Dann ist da die „Bush-Wähler-Familie“ bestehend aus Hank und Joanne mit ihren beiden wahnsinnig lieben Kids Ian and Maggie. Sie habe ich über Eva (Danke!) aus der CE kennen gelernt, denn das war ihre Gastfamilie, als sie ein Jahr während ihrer Schulzeit nach Amerika gegangen ist. Es sind wahnsinnig nette Leute und sie haben mich bei meiner Ankunft vom Flughafen abgeholt obwohl wir uns noch gar nicht kannten und dann haben sie mich für ein Wochenende zu sich (etwas außerhalb von Boston) eingeladen, wo ich sie dann zum zweiten Mal getroffen habe. Wir haben Musik gemacht, Spiele gespielt, ich habe Ian zu seinem Baseballtraining begleitet und und und. Sie sind sehr christlich, aber ich hatte ein Vorurteil, was ich schnell ausräumen musste, nämlich das intelligente Menschen nicht Bush wählen ;) Die Joanne ist wahnsinnig gebildet, was Geschichte und Politik angeht – und Christ – und TROTZDEM wählt sie aus Überzeugung, dass das das einzig richtig ist, Bush! In letzter Zeit schreibe ich mir ständig mit ihr Emails hin und her, und ich schätze sie als Persönlichkeit sehr, aber kann einfach nicht verstehen, wie man so denken kann, geschweigedenn, ihre Argumentation nachvollziehen. (Schließe mal die Schublade, denn das wäre wieder eine Seite mehr… Todesstrafe / Guantanamo Bay: „Das ist doch okay, die haben’s doch drauf angelegt – man sollte sie eigentlich noch schlimmer behandeln“; Irak: „Einer muss doch die wahre Freiheit zu den Völkern bringen“; Umweltschutz: „Da ist Bush doch okay“…). Finde ich ganz schwierig, aber mag sie sehr!


AMERIKA - FREIHEIT...

(4) Daniel der Cusi: Ein Deutscher, den ich jetzt zweimal getroffen habe und mit dem ich mich einfach gut unterhalten kann – auch Cusaner – also Stipendiat in der gleichen Organisation wie ich. Macht hier Forschung für 2-3 Jahre in einem pharmazeutischen Labor, zu Diabetes.
(5) Rasheed: Den habe ich auch übers Internet kennen gelernt, als ich eine Gitarre ersteigern wollte. Ursprünglich aus Pakistan, aber in Afrika aufgewachsen – jetzt seit einigen Jahren hier im AmiLand – spannende Persönlichkeit, am einzigen freien Tag in der Woche (Sonntag) arbeitet er für Amnesty International und wir haben uns einfach heute mal auf nen Kaffee getroffen… War sehr nett!

Ihr merkt, ich kürze ab, aber es waren einfach alles unglaublich bereichernde und spannende Begegnungen und Persönlichkeiten und ich bin echt dankbar dafür, hier so reich beschenkt zu werden mit Lebensgeschichten und Weltanschauungen! Oh eine hätte ich fast vergessen… Und damit kriege ich auch die Kurve zu meiner super-Konferenz in New York.

(6) Jessica: Eine sehr gute Freundin von Sibylla, Antons Mutter und prinzipiell der ganzen Flügge-Familie. Sie hat 4 Jahre in Deutschland studiert, ist Psychoanalytikerin und hat in New York, Manhattan eine kleine Wohnung und Praxis, wo ich unterkommen konnte, als ich ein Wochenende in New York verbracht habe. Eine wahnsinnig liebe und gebildete Frau mit der ich einen sehr schönen Abend verbracht habe und die sozusagen schon fast zu Antons Familie gehört. Sie wählt nicht Bush ;) [Und kann auch nicht verstehen, wie jemand der vernünftig drüber nachdenkt, das tun kann!]
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Konferenz


EMPIRE STATE BUILDING

Und die Konferenz: GENIAL! Das war das jährliche Treffen der „Cognitive Neuroscience Society“ (CNS) und wahnsinnig spannend. Sie ging von Samstag bis Dienstag und ich habe so viele tolle Wissenschaftler getroffen und auch liebe Bekannte wieder gesehen (z.B. Melissa und Klaus, die auch in Osnabrück studiert haben und mittlerweile in Durham sind oder Silke Göbel, die ich bei meinem Besuch in England in York kennengelernt habe und in einem spannenden Bereich forscht…).




Das Programm war so gut, dass ich eigentlich viel zu wenig von New York gesehen habe, aber ich war einen halben Tag vorher und einen halben Tag hintendran noch da um etwas in der Stadt herumzulaufen und die wichtigsten Dinge, wie das Empire State Building, United Nations, Times Square, Central Parc, Ground Zero, China town, von Weitem die Freiheitsstatue und die Wall Street „mitzunehmen“.



Ansonsten war die Zeit dort aber wirklich von 8 Uhr morgens bis 7:30 abends gefüllt mit vielen Postern zu guten Projekten, und Symposien zu bestimmten Themen, die mich sehr interessieren (z.B. Neuromathematics, Neuroeconomics, die Anwendung der Hirnforschung in der Schulbildung/Pädagogik usw.) Kurz: Ich hatte also wirklich eine tolle und lehrreiche Zeit!


"United Nations"


CENTRAL PARK

Und bevor ich jetzt müde ins Bett falle noch eine gute Nachricht, für alle, die es interessiert: Anton und ich werden jetzt „finally“ wirklich beide ab Oktober (Ende September) – wenn auch nicht beide in der gleichen Stadt, so doch beide gemeinsam in England – landen, denn er hat nun auch von allen drei Unis, wo er sich beworben hat (York, Sussex, Birmingham) eine Zusage bekommen. Schön, nicht? *freu*

Sunday, April 15, 2007

Eingewöhnungsphase

(1)Formalia (Anrufe, Briefe,...)

Ich kenne es von mir selber, ständig bekommt man von Freunden neue Telefonnummern und Adressen in Massenemails zugeschickt, vergisst sie zu speichern und so weiter und so fort ;) Deswegen für alle die, die mich hier sowieso nicht anrufen oder mir Post schicken wollen, der Ratschlag: Behaltet einfach meine Kasseler Adresse (s. Email), die immer gültig ist, weil meine Eltern mich über Post unterrichten und sie in wichtigen Fällen hinterherschicken. Behaltet auch meine deutsche Handynummer, die ab Mitte August wieder gilt (s. Email, will ich nicht online veröffentlichen)! Sie ist für Sms auch während ich hier in den USA und in Kanada bin wunderbar geeignet, ich werde die deutsche SIM-Karte jeden Tag einmal in mein Handy reinlegen.

Meine Bostonadresse, bis zum 1.7. gültig, habe ich per Email verschickt. Fragt mich danach, solltet ihr die Mail nicht bekommen haben und die Adresse brauchen (ich hab die Infos hier von der Seite runtergenommen, damit sie nicht jeder lesen kann).

Bitte beachtet, dass ich KEINE Osnabrücker Adresse und Telefonnummer mehr habe, solltet ihr da irgendwas vergessen haben zu löschen. Ich habe hier in den USA auch ein Handy, allerdings ist es wenn ihr mich länger sprechen wollt besser, wir verabreden uns und ich rufe an (mit Billig-Karte oder Skypeout total günstig und das mache ich sehr gerne!). Denn wenn ihr anruft, zahle ich auch (so ist das System hier) und ebenso, wenn ihr auf meine amerikanische Nummer eine Sms schickt – dann zahle ich auch für das bloße Empfangen. Aber natürlich habe ich es für Notfälle und wenn ihr mich mal dringend erreichen müsst, dafür ist es natürlich da!!! Nummer: s. Email

Sorry, beim noch mal durchlesen hört sich das ganz schön verwirrend an. Kurzfassung: Ich freue mich über Post an meine Boston/Cambridge-Adresse (s.o.) bis zum 1.7. und über Sms auf mein deutsches Handy, alles andere wie längere Telefonate sprechen wir per Mail ab, ja? ;) In dringenden Fällen bin ich auf der oben angegebenen amerikanischen Nummer erreichbar.
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(2)Alles nimmt Form an: Arbeit, Zimmer/WG, ...

Jetzt aber zu dem interessanteren Teil dieses Blogs. So langsam fange ich nämlich an, mich hier in Boston „zu Hause“ zu fühlen. Im Labor, wo ich arbeite, wird es sicherlich noch eine Weile dauern, bis ich mit allen Leuten „warm geworden“ bin, noch kenne ich nach drei Tagen nicht mal alle Namen, geschweige denn bin ich wirklich in mein Projekt eingestiegen (deswegen dazu mehr in einem späteren Blog).

Fotos sind aus meinem neuen Zimmer: Bett, Schrank (mit vielen Oster-Schokosachen *freu*) und der Blick aus dem Fenster, sowie meine Gebetsecke)

Aber zu Hause in meiner verrückten 5er-WG fühle ich mich vor allem seit gestern so richtig wohl! Gestern war nämlich mein „Freudentag“, da ich mein eigenes Zimmer beziehen und mir „mein Reich“ errichten konnte :) Ich hab ja die ersten vier Nächte (von Dienstag bis Samstag) in einem anderen Zimmer in diesem Haus übernachtet, und mein eigentliches Zimmer ist erst gestern, am Samstag, frei geworden. Ich hatte ein ganz kleines erwartet, aber habe ein (für dieses Haus verhältnismäßig gesprochen) super-schönes großes helles Zimmer bekommen (Besuch erwünscht!!!), wo ich mich nach einer etwas größeren Aktion so richtig wohl fühle *freu*

Das hat zwar auch den ganzen Samstag in Anspruch genommen, denn das Verständnis von „sauber“ und „geputzt“ meines Vorgängers hat nicht ganz mit meinem Anspruch übereingestimmt, und so hab ich eine Riesenputzaktion (allerdings in großer Vorfreude auf das Einziehen!) gestartet, dann in Ruhe „meine eigene Ordnung“ in das Zimmer gebracht und jetzt ist alles super!!! Nur die Fotos fehlen noch an der Wand – das mache ich gleich. Und heute Abend ist dann eine Begrüßungsparty für mich und noch ein anderes neu eingezogenes Mädchen, inklusive Sangría serviert von meinem spanischen Mitbewohner „Andrea“ (männlich, 28), und Lasagne und Erdbeertorte von meinem nett-verpeilten Vermieter-Mitbewohner Alex (34, der war mal Chefkoch irgendwo, Möbelschlepper, Computerreparierer, Fahrradmechaniker per Hobby, im Moment ist er Programmierer und scheint nicht schlecht zu verdienen, hat 4 oder 5 Gitarren – spielt auch super-gut und ist sehr sympathisch, voll aufrichtig und aber eben sehr lustig-verpeilt und besitzt scheinbar dieses Haus! Erinnert mich irgendwie total an John vom Studium, für die, die den kennen *schmunzel*). Der Spanier Andrea ist wie gesagt der zweite Mitbewohner und macht eine Promotion zu irgendeinem geschichtlich-mittelalterlichen Thema. Netter Kerl, aber heute früh (Sonntag) habe ich ihn eigentlich das erste Mal länger gesehen, weil da die Bibliothek von Harvard erst um 12 aufmacht *grins* Sonst ist er da nämlich Stammgast und sehr fleißig dabei, seine Zeit hier ausnutzen, denn er ist auch nur für vier Monate da und die Bibos sind einfach unvergleichlich gut! Ein dritter Mitbewohner ist Jesse (26, Krankenpfleger, Bruder von Alex, und erzählt ab und zu von sehr interessanten Fällen (er ist bei so Not-OPs dabei). Er ist ein sehr unordentlicher aber (ist das ein Widerspruch? ;P) sympathischer Kerl, aber durch Schichtdienst zu unregelmäßigen Zeiten da. Da heute noch ein Mädchen einzieht (die kenne ich noch nicht) sind wir dann komplett. Obwohl irgendwie Alex jetzt noch mal 5 Wochen arbeitsmäßig weggeht und sein anderer Bruder (es sind insgesamt drei Brüder, Alex, Jesse und eben dieser letzte: Ben (32)) in sein Zimmer kommt. Insgesamt fühle ich mich hier wohl, alle sind total nett, wir sind wirklich sehr sehr verschieden, aber das nehme ich auch als eine Bereicherung und auch über das Chaos in der Küche kann ich ganz gut hinwegsehen ;) Es wird bestimmt eine gute Zeit!



Naja, und sonst ist noch nicht so viel passiert: Ich erkunde die Gegend, werde so langsam mit den Möglichkeiten des Einkaufens in den umliegenden Häuserblöcken bekannt und das macht schon für das „Wohlbefinden“ einen entscheidenden Unterschied! Heute habe ich mal eine Vineyard-Kirche kennen gelernt, ziemlich cool :)

Fehlt nur noch, dass das Wetter mal ein bisschen besser wird, ich mir irgendwo ein Fahrrad auftreibe (noch laufe ich überall hin – passt nicht zu mir, tut mir aber auch gut, wie ich selber eingestehen muss und mir andere immer sagen :))
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(3)Ausblick

Nächstes Wochenende werden mich hier in Boston wahrscheinlich Barry und Michele mit Briana und Naomi (= meine Familie aus Montreal!!!) besuchen kommen und ich freue mich unglaublich darauf, sie wiederzusehen. Anfang Mai fahre ich wahrscheinlich zur „Cognitive Neuroscience Conference“ in New York und lerne gleichzeitig Jessica (über ein paar Ecken gehört sie zu Antons Familie) kennen. Darauf (beides!) bin ich schon sehr gespannt.
„More to come“ würde man also auf Englisch sagen – manchmal gibt’s die passenden Worte einfach leider nicht auf Deutsch, sorry :)

Ihr seht, man braucht sich um mich keine Sorgen zu machen… Auch wenn ich euch (besonders Anton und meine süße kleine Großfamilie) sehr vermisse, kann ich mich nicht beschweren, bisher habe ich alles sehr gut getroffen und der Herr ist „definitely“ immer (auch spürbar) an meiner Seite!